#Outinchurch appelliert an Papst: Schluss mit LGBTIQ-Diskriminierung!
Eine Änderung der katholischen Lehre sei notwendig
Der Papst soll die Diskriminierung und die seelisch-psychische Stigmatisierung und die Kriminalisierung von queeren Menschen beenden. Mit diesem Appell wendet sich die Initiative #Outinchurch an den Vatikan.
Bereits im September 2022 habe eine Arbeitsgruppe von #Outinchurch einen Brief an Papst Franziskus verfasst, der konkrete Vorschläge zur Änderung der einschlägigen Katechismus-Passagen vorlegt, heisst es in einer Pressemitteilung am Montag. Dieser Brief sei durch zwei Mittlerpersonen Anfang Oktober persönlich an Papst Franziskus übergeben. Leider steht eine Antwort bisher aus. Um die Diskussion zu diesem Anliegen zu befördern, mache man das Schreiben heute öffentlich, u.a. auf der Website des theologischen Feuilletons Feinschwarz
In den vergangenen Monaten habe es wichtige Meilensteine im Kampf um die Anerkennung queerer Menschen und ihrer Lebensformen in der römisch-katholischen Kirche in Deutschland gegeben. Darunter die Änderung des katholischen Arbeitsrechtes und die jüngsten Beschlüsse des Synodalen Weges zur Einführung von Segensfeiern auch für queere Paare und zum Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt (MANNSCHAFT berichtete). «Bei aller Freude über das Erreichte, muss zugleich darauf hingewiesen werden, dass damit ein wichtiges Reformanliegen eher noch drängender geworden ist: die notwendige Änderung der katholischen Lehre.»
Zu diese Änderungen komme die Entscheidung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass die ICD 11 in Kraft gesetzt wird. Hier wird Transgeschlechtlichkeit aus dem Bereich der psychischen Störungen herausgeholt. «Ebenso haben wir aufmerksam wahrgenommen, dass der Papst sich dafür eingesetzt hat, dass die Kriminalisierung von Homosexualität durch staatliche Gesetze enden muss, weil sie ungerecht ist. Wir sind mit dieser Forderung sehr einverstanden.»
Allerdings werde diese Forderung umso glaubwürdiger, wenn sie von jemandem ausgesprochen wird, der sie in den eigenen Gesetzen und Normen umsetzt. Sie stärke den Appell an den Papst, der alleine als Oberhaupt der Kirche die Diskriminierung und die seelisch-psychische Kriminalisierung von queeren Menschen beenden kann! «Solange die kirchliche Lehre gelebte Homosexualität weiterhin als schwere Sünde einstuft, trans Menschen ihre Identität abspricht, Homosexualität weiterhin als Weihehindernis markiert, etc. bleiben die o.g. Entwicklungen in einem widersprüchlichen Rahmen.»
Darum laute eine der Forderungen der #Outinchurch-Kampagne: «Diffamierende und nicht zeitgemässe Aussagen der kirchlichen Lehre zu Geschlechtlichkeit und Sexualität müssen auf Grundlage theologischer und humanwissenschaftlicher Erkenntnisse revidiert werden. Dies ist besonders in Anbetracht weltweiter kirchlicher Verantwortung für die Menschenrechte von LGBTIQ Personen von höchster Relevanz.»
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