New Yorker «Homoheiler» klagt gegen Verbot seiner Therapie
Das Gesetz verstosse gegen Meinungsfreiheit und Religionsfreiheit, meint Dr. David Schwartz
Es war ein wichtiges Zeichen, als der US-Bundesstaat New York vor wenigen Wochen Konversionstherapien verbot. Doch ein Homoheiler aus Brooklyn, der jüdisch-orthodoxe Dr. David Schwartz, will dagegen klagen: Das Gesetz verstosse gegen Meinungsfreiheit und Religionsfreiheit.
In der Klage, die am 23. Januar 2019 eingereicht wurde, heisst es, das Verbot von Konversionstherapien verletze die freie Religionsausübung und hindere den Therapeuten daran, seine Patienten von ihrer Homosexualität zu heilen, Unterstützt wird seine Klage von der Alliance Defending Freedom (ADF), einer christlichen LGBTIQ-feindlichen US-Organisation, die für «Religionsfreiheit, Heiligkeit des Lebens sowie Ehe und Familie» kämpft und für die Homosexualität und Pädophilie auf einer Stufe stehen. Begründung für die Klage: Dr. Schwartz habe das Recht, sein professionelles Wissen anzuwenden um Menschen zu helfen, im Einklang mit ihrem Glauben zu leben.
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Schwartz bietet seine Hilfe seit 40 Jahren an. Einige seiner Klienten seien orthodoxe Juden, denen er geholfen habe, ihren sexuellen Neigungen zu widerstehen, die sie nicht mit ihrem Glauben im Einklang sahen, so Schwartz.
Vorwurf: Staat reguliert private Sitzungen Roger Brooks von der ADF zufolge sei es schwer, sich eine «direktere Verletzung der Meinungsfreiheit» vorzustellen, wie sie im ersten Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika gesichert ist, da hier der Staat versuche, private Sitzungen zwischen einem Erwachsenen und seinem Berater zu regulieren.
Trotz der extremen Positionen der ADF habe die Trump-Regierung enge Verbindungen zu der christlichen Organisation, schreibt Pink News. So habe sich das Justizministerium unter Jeff Sessions in Prozessen häufig auf die Seite der ADF geschlagen.
Als 15. Staat der Vereinigten Staaten hatte New York Mitte Januar sogenannte Umerziehungs-Therapien für queere Jugendliche verboten. Das Gesetz hatte das Unterhaus schon lange verabschiedet, doch der bislang republikanisch angeführte Senat hat es nicht bestätigt. Das hat sich mit den Midterm-Wahlen geändert. Seitdem halten die Demokraten eine Mehrheit in beiden Kammern.
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Der demokratische Gouverneur Andrew Cuomo nannte Konversionstherapien in einem Statement «eine betrügerische Praxis, die zu vielen jungen Menschen ungeahnten Schaden zugefügt hat». Deshalb dürfen Krankenkassen laut Gesetz diese Therapien auch nicht mehr übernehmen.
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