Nach Protestwelle: Caitlyn Jenner lehnt Auszeichnung ab
Vom 13. bis 15. Oktober fand in Los Angeles das Filmfestival «TransNation» statt. Die Klinik «St. John’s Well Child and Family Center», die den Event sponserte, wollte Caitlyn Jenner im Rahmen der Festlichkeiten mit einem Award für ihr Engagement und die finanzielle Unterstützung ihres Angebots für Transmenschen auszeichnen.
Allerdings hatten mehrere Trans-Aktivist_innen, darunter Aschlee Marie Preston, keine Freude an dieser Nachricht. Mittels einer Onlinepetition mit knapp 2300 Unterschfriten forderten Organisationen auf, Jenner nicht weiter für ihren Einsatz zu würdigen. Jenner sei «nur schädlich für die Community». So habe Jenner lange die Trump-Administration unterstützt. Diese habe Transmenschen aus dem US-Militär ausgeschlossen und ihre Freizügigkeitsrechte an Schulen und Universitäten ausser Kraft gesetzt. Jenner soll angeblich auch die Diskriminierung von Transfrauen gerechtfertigt haben, indem sie ihnen vorwarf, wie «Männer in Frauenkleidung» auszusehen und so Menschen aufzuwühlen. Zudem habe sie sich in der Talkshow von Ellen DeGeneres gegen die Eheöffnung für gleichgeschlechtliche Paare ausgesprochen.
«Caitlyn ist der Christoph Kolumbus der Transidentität. Sie segelt einfach in unsere Community hinein und versucht, unsere gesamten Errungenschaften an sich zu reissen», schrieb Preston in einer Kolumne für The Advocate. «Sie kann keine Bewegung führen, wenn sie nicht weiss, wie es ist, in unserer Haut zu stecken, und die Diskriminierung nicht kennt, die wir ertragen mussten – dank dem Schutz ihrer Busenfreunde im Weissen Haus.» Preston bezeichnete Caitlyn Jenners Stiftung, die «Caitlyn Jenner Foundaten», als «humanitären Betrug in höchster Form.»
Um die Auszeichnung an Jenner zu stören, kündigten die Trans-Aktivisten eine Protestaktion am Filmfestival an. Zu dieser kam es allerdings nicht, da Jenner in einem Schreiben den Award ablehnte. «Im Geist der Einheit und der Liebe möchte ich den Award ablehnen, den man mir so wohlwollend überreichen wollte. Ich verstehe, dass meine Anwesenheit vom wahren Zweck dieses Anlasses ablenkt», schrieb Jenner in einem Statement.
«St. John’s Well Child and Family Center» äusserte sich in einer Medienmitteilung zur Angelegenheit. Man habe lediglich Jenners finanzielle Unterstützung an das Transprogramm der Klinik würdigen wollen, schreibt die Klinik. «Wir bedauern, dass unser Handeln die Trans-Community gespalten und verletzt hat. Das war nicht unsere Absicht.»
Es gehe nicht um Organisationen, die Geld von Caitlyn Jenner nehmen, schrieb Preston in ihrer Kolumne. «Obwohl ich es persönlich nicht empfehlen würde. Unsere Petition will die Vergabe dieses selbstverherrlichenden Awards verhindern. Dass man uns nicht weiterhin die Tatsache unter die Nase reibt, dass sie sich ihre Macht erkaufen kann und sich unserer Community bedient.»
Das könnte dich auch interessieren
Musik
Auswanderer Tobias und Michael singen jetzt Schlager
Sie sind zwei Mal ausgewandert, führten eine Boutique in Thun und veröffentlichen jetzt einen Song gegen Mobbing und Missgunst. Damit erfüllen sich Tobias Bayer und Michael Paris einen lang gehegten Traum.
Von Greg Zwygart
Schwul
Unterhaltung
Schweiz
People
News
Princess Charming: «Jugendliche schreiben mir wegen Queerfeindlichkeit»
Zum Coming-out-Day äussern Fachpersonen Besorgnis über Queerfeindlichkeit an Kölner Schulen. Auch Promis wie Princess Charming Irina Schlauch melden sich zu Wort.
Von Newsdesk Staff
People
Coming-out
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Antrag zur Aufhebung der Immunität von Michael Gruber abgelehnt
Im oberösterreichischen Landtag lehnten FPÖ und ÖVP einen Antrag ab, der die Aufhebung der Immunität von Michael Gruber fordert. Der FPÖ-Abgeordnete hatte gegen die LGBTIQ-Community gehetzt.
News
Österreich
Kurznews
++ Polizei sucht CSD-Angreifer ++ Mehr offene Diskriminierung ++
LGBTIQ-Kurznews ++ Journalismus zu männlich und hetero ++ Gendergerechte Klos sparen Geld ++
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
Podcast & Radio
Deutschland
TV