Morddrohung um Ehe zwischen Homosexuellen zu verhindern
Freudenstadt liegt im Regierungsbezirk Karlsruhe in Baden-Württemberg. Die AfD wurde hier bei der Bundestagswahl hinter der CDU zweitstärkste Kraft, mit 15 %. Christoph Fischer arbeitet als Pastor der evangelischen Volksmission Freudenstadt.
Vergangene Woche erhielt er eine anonyme Morddrohung, die er Anfang dieser Woche bei Facebook thematisierte. Er werde durch „Informanten“ beobachtet und sei „ein toter Mann“, sollte er in seiner Kirche oder anderswo ein schwules oder lesbisches Paar trauen. Denn: „Solches ist abartig und Sünde und so etwas macht man nicht.“
Meldungen von Mobbing gegen schwule Mitarbeiter in Kirchengemeinden erreichen uns immer wieder. Diese Morddrohung hat aber eine neue Qualität.
In einer demokratischen Gesellschaft ist kein Platz für solche Drohungen
Fischer plane eine solche Trauung gar nicht vor, fügt er in seinem Post bei Facebook lakonisch hinzu. Aber das hätten die „Informanten“ offenbar nicht gewusst. „In einer demokratischen Gesellschaft – und vielmehr noch unter Christen – ist kein Platz für solche Drohungen“, schreibt der Pastor und gibt an, er habe Anzeige erstattet. Die zuständige Polizei bestätigte auf Anfrage der Mannschaft, dass die Ermittlungen laufen.
Nun machte Fischer das Schreiben bei Facebook öffentlich und schrieb dazu: „Wer immer noch der seltsamen Meinung ist, Christen mit einer offeneren Haltung gegenüber Homosexualität „machen es sich halt leicht“, den sollten solche (aber auch viele andere) Reaktionen vielleicht eines anderen belehren. Wer sich aufgrund seiner Meinung in der Gesellschaft aktuell in der Minderheit und dadurch bedrängt fühlt, muss auch wahrnehmen, dass die Mehrheitsverhältnisse innerhalb der Christenheit evtl. anders liegen und die gleiche Art von Bedrängnis dann manchmal in die andere Richtung geht. Ich bitte unseren barmherzigen Gott um Befreiung aus dieser Bedrängnis, wo immer sie auch stattfindet.“
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