Seine Mutter tötete ihn, weil er schwul war

Die Brasilianerin Tatiana Lozano Pereira muss für 25 Jahre ins Gefängnis

Itaberli musste sterben, weil er schwul war (Foto: Facebook)
Itaberli musste sterben, weil er schwul war (Foto: Facebook)

Mord aus Homohass: Eine Mutter aus Brasilien hat ihren Sohn getötet, weil er schwul ist. Nun wurde sie zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt.

Die Tat selber liegt drei Jahre zurück: Der Tod des 17-jährigen Itaberli Lozano im Dezember 2016 schockierte die Welt. Die Ermittler beschuldigten die Mutter, Tatiana Lozano Pereira (35), ihren Sohn erstochen, seinen Körper verbrannt und ihn auf einem Zuckerrohrfeld in der Nähe von São Paolo begraben zu haben.

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Nun wurde Lozano Pereira von einer Jury zu 25 Jahren und acht Monaten Gefängnis verurteilt, nachdem sie des Mordes und der Verschleierung für schuldig befunden worden war. Zwei Komplizen, die beide zur Tatzeit Teenager waren, wurden wegen Mordes zu 21 Jahren und acht Monaten Gefängnis verurteilt, berichtet das Portal Veja.

Vor seinem Tod lebte Itaberli laut Ermittlern bei seiner Grossmutter. Von seiner Mutter, die seine Sexualität nicht akzeptierte, war er missbraucht worden.

Die Staatsanwaltschaft teilte mit, Lozano Pereira habe Itaberli zu sich geholt und versprochen, sie wolle sich mit ihm versöhnen. Stattdessen wurde er von den Komplizen da Silva und da Silva Barissa angegriffen, die sie bezahlt hatte, um ihn zu schlagen. Die beiden gaben später gegenüber der Polizei an, dass sie engagieren wollte, ihren Sohn zu töten, aber sie lehnten ab und stimmten nur zu, ihn zu verprügeln.

Verprügelt, erstochen und vebrannt Nachdem die Männer den Jungen verprügelt hatten, erstach die Mutter ihren Sohn. Ihr Ehemann – Itaberlis Stiefvater Alex Pereira – half ihr, den Leichnam in eine Bettdecke zu wickeln und auf ein Feld zu fahren, wo sie ihn anzündeten und begruben.

Acht Tage nach ihrem Tod meldete seine Grossmutter, dass er vermisst wurde, und Lozano Pereira teilte den Ermittlern mit, dass er tot sei. Sein Körper war so stark verbrannt, dass die Ermittler seine Identität nur mit einem Armband bestätigen konnten, das er auf mehreren Bildern trug, die er auf Facebook gepostet hatte.

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Die Mutter erzählte dem Gericht, dass sie ihren Sohn aus Notwehr erstochen habe. Sie sagte, er nähme Drogen und würde fremde Männer nach Hause bringen; in der Nacht seines Todes habe er versucht, sie zu töten.

Die Verwandten malten jedoch ein andere Bild. Sein Onkel etwa, Dario Rosa, sagte, dass der Junge einen Job hatte und höflich war. «Er hatte nur Probleme mit seiner Mutter, die nicht akzeptierte, dass er homosexuell war», so der Onkel.

Schwulenfeindlichkeit ist ein verbreitetes Phänomen in Brasilien. Vor einem Jahr wurde Jair Messias Bolsonaro zum Präsidenten gewählt (MANNSCHAFT berichtete). Immer wieder beleidigt er Frauen, Schwarze sowie Homosexuelle. Die LGBTIQ-Community ist immer wieder Anfeindungen und Diskriminierungen ausgesetzt. Ein schwuler Aktivist verliess wegen Morddrohungen das Land (MANNSCHAFT berichtete). In Brasilien werden weltweit die meisten trans Personen ermordet – (MANNSCHAFTberichtete).

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