Mit Torte gegen die Eheöffnung
Die Torte als zweifelhaftes Stilmittel in der politischen Auseinandersetzung erlebt eine Renaissance. Im Februar vergangenen Jahres traf es AfD-Vize Beatrix von Storch: In einer nicht-öffentlichen Sitzung der Partei drangen Vertreter des Berliner „Peng!“-Künstlerkollektivs in das Tagungshotel in Kassel ein und warfen eine Sahnetorte auf die Politikerin. Im Mai desselben Jahres traf es Sahra Wagenknecht (Linke). Sie wurde beim Parteitag in Magdeburg Ziel des Angriffs: Ein Aktivist der „Antifaschistischen Initiative ‚Torten für Menschenfeinde‘“ hatte ihr die Torte direkt ins Gesicht geworfen.
[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=““ class=““ size=““]Joyce ist sehr aktiv im Kampf für die Ehe für alle, und daher ist es angemessen ihn zu attackieren.[/perfectpullquote] Nun wurde der Chef der australischen Airline Qantas, Alan Joyce, Opfer einer Tortenattacke. Joyce ist ein Verfechter der Eheöffnung. Bei einer Rede in Perth trat ein Mann zum Rednerpult und drückte dem CEO die Torte ins Gesicht. Bei dem Täter handelt es sich um einen 67-jährigen Landwirt. Zur Begründung sagte er in einem Interview, Joyce sei sehr aktiv im Kampf für die Ehe für alle, und daher sei es „angemessen“ ihn zu attackieren. Er habe, sagte der Landwirt, so etwas noch nie getan, weil er ein gesetzestreuer Bürger sei. Aber für ihn sei der Moment gekommen, um Widerstand zu leisten. Wer zu weit gehe und eine Linie überschreite, müsse mit Widerstand in der einen oder anderen Form rechnen.
Alan Joyce hat als einer von 20 australischen Wirtschaftsgrößen einen Brief unterzeichnet, in dem sie sich für die Öffnung der Ehe aussprechen. Nach dem Zwischenfall mit der Torte sagte Joye, das werde ihn nicht davon abhalten, seine Meinung zu sagen. „Ich finde schon lange, dass es die Aufgabe von CEOs und ihren Unternehmen ist, sich zu wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Themen zu äußern. Meine Meinung hat sich nicht geändert.“ Mit diesem zauberhaften Video setzt sich die Bewegung „Get up“ für die Ehe für alle in Australien ein.
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