Mit Steinen beworfen und geschlagen: Polnische LGBTIQ-Aktivistin berichtet
Małgorzata Mróz ist Gast im virtuellen DiverseCity Kongress
Es war im Juli 2019 die erste Pride im polnischen Bialystok: Etwa 800 Menschen demonstrierten für LGBTIQ-Rechte, als sie von Hooligans attackiert wurden (MANNSCHAFT berichtete). Die LGBTIQ-Aktivistin Małgorzata Mróz war dabei. An diesem Mittwoch berichtet sie im virtuellen DiverseCity Kongress über die Lage in ihrer Heimat.
«Ich habe so etwas noch nie gesehen», erzählte Małgorzata Mróz nach der Pride gegenüber cbc.ca. Die damals 20-jährige Studentin der Uni Warschau war extra angereist, um sich dem Marsch anzuschliessen.
«Stop LGBT» – Kommt jetzt ein Pride-Verbot in Polen?
«Die Leute haben mich angeschrien, dass ich eine Schlampe bin, dass ich sterben sollte», sagte sie. Protestierende hätten Steine und Flaschen auf die Teilnehmer der Pride geworfen. Laut einem Reuters-Bericht verhaftete die Polizei nach den Anschlägen 25 Personen.
An diesem Mittwoch ist sie zu Gast bei der ersten virtuellen DiverseCity. Sie folgt damit einer Einladung durch den im Berlin ansässigen Völklinger Kreis, der sich nach eigenen Angaben bereits seit langem für die Belange der LGBTIQ-Community in Polen engagiert. Małgorzata Mróz kämpft dort u.a. gegen die Politik der «LGBT freien Zonen», die Norwegen inzwischen zu empfindlichen Sanktionen veranlasst hat (MANNSCHAFT berichtete).
Warschaus Oberbürgermeister verbietet LGBTIQ-feindliche Demo
Am Mittwoch ist sie ab 14:00 Uhr zu Gast im ersten virtuellen Paneltalk der DiverseCity und berichtet aus Polen und darüber, welche Rolle Kirche und Staat bei den Repressionen gegenüber Queers spielen. Teilnehmen kann jede*r über diesen Link. Es ist keine Anmeldung erforderlich. Neben Mróz sprechen noch weitere Teilnehmer*innen des Panels zum Thema von «LSBTIQ – Lebens- und Arbeitswelten im internationalen Kontext».
In seiner Keynote wird Pavel Šubrt (European LGBTIQ Chamber of Commerce) die unterschiedlichen Arbeitswelten von LGBTIQ in west- und osteuropäischen Ländern beleuchten. Die Bedeutung Düsseldorfs als wichtiger LGBTIQ-Standort erörtert Moderator Matthias Weber im Gespräch mit Jana Hansjürgen, Diversity Beauftragte der Landeshauptstadt. Im nachfolgenden Panel berichtet dann Małgorzata Mróz (Aktivistin) über LGBTIQ-freien Zonen in Polen, Miguel Castro (SAP) über Wettbewerbsvorteile diversityfreundlicher Unternehmen und Kende Karsko (Bosch) über die Herausforderungen liberaler Unternehmenskulturen in repressiven Staaten.
Juliane Kronen (Right Livelihood Foundation) würdigt die ugandische LGBTIQ-Menschenrechtsaktivistin Kasha Jacqueline Nabagesera, die 2015 für ihr Engagement mit dem alternativen Nobelpreis ausgezeichnet wurde.
Die Veranstaltung DiverseCity Kongress Düsseldorf 2020 wird durchgeführt vom Völklinger Kreis in Kooperation mit dem Gleichstellungsbüro der Landeshauptstadt Düsseldorf mit freundlicher Unterstützung durch Queeres Netzwerk NRW. Sie wird gefördert vom Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen.
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