Mann (21) nach CSD Jena homofeindlich beleidigt und bedroht
Mehr als 4500 Menschen gingen auf die Strasse
Am Samstagabend gegen 23:00 Uhr kam es an der Endhaltestelle der Linie 3, Jena Lobeda zu einem homofeindlichen Übergriff auf einen jungen Mann.
Der 21-Jährige wurde von zwei Unbekannten mehrfach homofeindlich beleidigt. Die Schmähungen gipfelten darin, dass einer der Täter auf den jungen Mann zu ging und offen äusserte, ihn zusammenschlagen zu wollen. Dies konnte laut Polizei durch zwei Unbeteiligte glücklicherweise verhindern werden.
Danach liefen die Täter in Richtung der vor Ort ansässigen Kneipe. Zu diesem Sachverhalt sucht die Polizei dringend Zeug*innen: Wer hat den Sachverhalt beobachtet? Telefon: 03641/81-0.
Der Zulauf beim CSD in Jena war gross. Unter der Regenbogenfahne wurde demonstriert, aber auch gefeiert. Mehr als 4500 Menschen gingen am Samstag auf die Strasse. Diese Zahl nannten sowohl die Veranstalter als auch die Polizei. «Das war der grösste CSD-Demonstrationszug in den vergangenen zehn Jahren in Thüringen», sagte eine Sprecherin vom CSD Jena Bündnis.
Der Zug zog sich nach Angaben der Polizei auf einigen Hundert Metern Länge durch das Zentrum der Thüringer Universitätsstadt. Er sei friedlich verlaufen wie auch die Abendveranstaltungen, sagte ein Polizeisprecher.
Bekräftigt worden seien von den Teilnehmer*innen Forderungen unter anderem nach Abschaffung des Transsexuellengesetzes oder für die Gleichstellung aller Familienmodelle, die es in der Gesellschaft gibt, erklärten die Organisatoren. Es gehe aber auch darum, dass beispielsweise Homosexualität als Fluchtgrund für Menschen anerkannt werde, die in Deutschland Asyl suchten.
Zudem müsste eine jährliche, verlässliche Finanzierung von Einrichtungen wie dem queeren Zentrum in Erfurt oder der Koordinierungsstelle zur Umsetzung des Landesprogramms für Akzeptanz und Vielfalt gesichert werden, sagte die CSD-Sprecherin.
Auch in Stuttgart fand am Samstag der diesjährige CSD statt (MANNSCHAFT berichtete).
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