«Love, Victor» – So geht Diversity!
Homosexualität und Diversität sind aber immer noch nicht völlig selbstverständlich bei Disney
In Hollywood tut sich etwas. Gab es lange Zeit fast nur Filme und Serien über weisse, heterosexuelle Hauptfiguren, verändert sich diese Linie seit einigen Jahren. Auch Disney, eigentlich bekannt für möglichst massenkompatible Familienwerke, zieht mit: «Love, Victor» handelt von einem schwulen Teenager. Aliki Nassoufis, dpa
2018 kam ein Film in die Kinos, der ein Meilenstein für Hollywood war. «Love, Simon» war die erste Produktion eines grossen Studios, die einen schwulen Jugendlichen in den Mittelpunkt einer Romanze stellte. Dass die Story nicht nur eine Randnotiz im Film war, sondern zum ersten Mal eine homosexuelle Hauptfigur ihre eigene Liebesgeschichte erleben durfte, das war neu.
Daran knüpft nun die Serie «Love, Victor» an (MANNSCHAFT berichtete). Der Teenager Victor kommt neu an die Schule, an der einst Simon war – und hadert mit seiner Identität. Seine einzige Vertrauensperson ist sein Vorbild Simon, mit dem er sich regelmässig schreibt und dessen Stimme aus dem Off zu hören ist.
Victor fühlt sich zu dem offen schwulen Benji hingezogen. Dann aber kommen seine Gefühle noch mehr durcheinander, als er Mia trifft und auch die Nähe seiner Mitschülerin sucht. Steht er vielleicht gar nicht auf Jungs? Victor ist verwirrt. Ganz nebenbei erzählt die Serie so auch von Bisexualität und wie schwierig es sein kann herauszufinden, wen und was man mag. Die Erwachsenen haben ebenfalls Sorgen: Victors Eltern hadern mit den Folgen einer Affäre und wie sie sich Liebe, Lust und Vertrauen über viele Jahre hinweg bewahren.
Victors Familie kommt aus Kolumbien und Puerto Rico, Mias Vater ist Afro-Amerikaner, datet eine weisse Frau. Auch das macht «Love, Victor» so sehenswert: wie selbstverständlich die Serie damit umgeht, dass die Charaktere unterschiedliche Hintergründe haben. Gleichzeitig spricht sie an, welche Probleme Einwandererfamilien haben können, wie sie mit dem Wandel und Clash der Kulturen hadern. Gerade die ältere Generation fühlt sich da schnell verloren und hat Angst vor Veränderungen – und dass ihr Enkel schwul sein könnte. Eine weitere Herausforderung für Victor.
So positiv all diese Aspekte aber auch sind, so bedeutet dies noch nicht, dass mit «Love, Victor» die Themen Homosexualität und Diversität nun völlig selbstverständlich zu Hollywood und Disney dazugehören. Schliesslich zeigt Disney+ die Serie bei uns im inkludierten Spartenkanal Star – und in den USA lief «Love, Victor» mehr im Verborgenen beim Streaminganbieter Hulu. (Hier findest du bei MANNSCHAFT weitere Tipps für queere Serien.)
Star bei Disney+ erweitert seit dieser Woche das bislang aus Cartoons, Naturdokus, Kinderfilmen, Star Wars und Superheldenverfilmungen bestehende Programm um Spielfilme, Serien und Dokumentationen. Die zum Start rund 270 Produktionen stammen von Disney-Studios wie 20th Television, Searchlight Pictures oder Touchstone Pictures.
Das grössere Angebot an Filmen, Serien und Dokumentationen hat auch Auswirkungen auf den Preis. Der beträgt ab Ende Februar nun 8,99 Euro im Monat für Neukunden. Wer bereits Abonnent ist, zahlt für weitere sechs Monate den aktuellen Preis von 6,99 Euro.
Das könnte dich auch interessieren
Musik
ESC 2025: Michelle Hunziker, Hazel Brugger, Sandra Studer moderieren
Drei Moderatorinnen führen durch den ESC 2025. Sven Spiney und Mélanie Freymond sind die Hosts des Public Viewings im St-Jakob-Park.
Von Greg Zwygart
Schweiz
Kultur
Eurovision Song Contest
Buch
Die Redaktion liest: unsere aktuellen Buchtipps
Egal ob tiefgründige Geschichten, literarische Überraschungen oder intensive Erzählungen – der Winter lädt dazu ein, sich mit einem guten Buch und einer warmen Decke zurückzuziehen.
Von Newsdesk Staff
Kultur
Düsseldorf
Theaterworkshop: Queere Spurensuche nach 1945
Teil 2 der Rosa-Winkel-Trilogie: Anmeldungen sind noch möglich
Von Marvin Wittiber
Bühne
Geschichte
Kultur
Kultur
Cher: «Mein nächstes Album wird mein letztes sein»
Cher will sich von der musikalischen Bühne verabschieden. Grund dafür sei ihre Stimme, die nicht mehr dieselbe sei.
Von Newsdesk Staff
Musik