Lagerfelds Choupette und ein Löwenkopf – Die Hingucker 2023
Die diesjährigen modischen Highlights und politischen Statements der Promis
Sie verkleideten sich als Haustiere, erinnerten an Bauwerke oder lösten einen Hype um Pink aus: Prominente sorgten 2023 wieder für stilvollen Gesprächsstoff. Ein politisches Statement war auch dabei.
Von Anna Eube, dpa
Es gibt Menschen, die sich Gedanken über ihr Outfit machen. Und dann gibt es Prominente, die gerne noch eine Schippe drauflegen. Welche modischen Zusammenstellungen in diesem Jahr im Gedächtnis blieben? Zwölf der ausergewöhnlichsten Looks in chronologischer Reihenfolge.
#Januar Nein, für dieses Outfit musste kein Tier leiden. Bei dem Löwenkopf an Kylie Jenners Kleid handelt es sich um eine lebensechte Nachbildung, erdacht und entworfen von Designer Daniel Roseberry für die Haute-Couture-Kollektion des französischen Modehauses Schiaparelli.
Inspiration zog Roseberry aus Dantes «Inferno» – in dem Gedicht steht der Löwe für die Sünde der Gewalt. Und an der 26 Jahre alten Jenner, die man aus den Reality-Shows rund um die Familie Kardashian kennen kann? Höchstens für einen gewaltigen Auftritt in Paris.
#Februar Was haben Schwimmringe, Fahrradreifen und Sam Smiths Anzug bei den Brit Awards gemeinsam? Aus allen kann man die Luft lassen. Den im besten Sinne aufgeblasenen Look verdankt der 31 Jahre alte Sänger dem indischen Modemacher Harri, der dabei laut der britischen BBC an seinen kleinen Hund dachte: «Die Idee war, mich aus seinem Blickwinkel zu sehen.» Also vom Boden nach oben – perspektivische Verzerrungen inklusive.
#Mai Karl Lagerfeld hätte es bestimmt gefallen: Jared Leto (51) verkleidete sich anlässlich der Met-Gala in New York als Choupette, die Erbin und Lieblingskatze des toten Modeschöpfers.
Leto habe darum gebeten, das Kostüm so realistisch wie möglich zu gestalten, berichtete die britische Zeitung The Guardian. Vielleicht auch, um schon in Stimmung für einen geplanten Film über Lagerfeld zu kommen, an dem Leto als Hauptdarsteller und Produzent mitwirken will (MANNSCHAFT berichtete).
So wenig Stoff, so viele Diskussionen: Vor allem Heidi Klum wurde für eine gemeinsame Unterwäsche-Werbung mit Tochter Leni kritisiert. In Instagram- und Zeitungskommentaren hies es, sie verkaufe damit als Mutter ihre gerade einmal 19 Jahre alte Tochter. Das 50 Jahre alte Model selbst äuserte sich bei Instagram «stolz» über die Bilder. Der Imageschaden für die Dessousmarke hinter allem hielt sich derweil in Grenzen.
Sitzt die Krone schief? Diese Frage trieb so manchen Betrachter angesichts der offiziellen Krönungsfotos um, die der britische Palast von König Charles (75) veröffentlichte. Auf den Bildern von Hugo Burnand sei der Abstand zwischen der linken und der rechten Augenbraue zur Krone nicht gleich, hiess es in einigen Beiträgen auf Social Media. Na egal, wenigstens fliest die violette «Robe of Estate» geradezu royal über die Stufen.
Der menschliche Eiffelturm – so nannten Twitter-Nutzer die Sängerin La Zarra auf der Bühne des Eurovision Song Contest in Liverpool. Die 36-Jährige stand bei ihrem Auftritt für Frankreich mehrere Meter erhöht, ihr schwarzes Paillettenkleid reichte dabei bis zum Boden. Bei der Wertung half das monumentale Outfit aber nicht: Die gebürtige Kanadierin belegte Platz 16.
Sie trug eine Schlinge um den Hals: Das iranische Model Mahlagha Jaberi setzte bei den Filmfestspielen in Cannes ein Zeichen gegen die Hinrichtungen im Iran, die laut Menschenrechtsorganisationen als Mittel zur Einschüchterung der Bevölkerung eingesetzt werden. Die 34-jährige Jaberi widmete den Auftritt den Menschen in ihrem Land und schrieb bei Instagram: «Stoppt Hinrichtungen im Iran».
#Juli Pinkes Cabrio, pinke Kleider, pinke Strasen: Im «Barbie»-Film mit Margot Robbie (33) und Ryan Gosling (43) dominierte die Zuckergussfarbe. Weil man sie vor, während und nach Erscheinen des Blockbusters auch abseits der Leinwand überall entdecken konnte, galt der Trend zum Ton namens «Barbiecore» bald als der des Jahres 2023. Ein Funfact: Bei dem US-Farbhersteller Rosco, der die Produktion des Hollywood-Streifens mit Pink belieferte, war die Farbe zeitweise knapp – auch des Filmes wegen.
Prinzessin Dianas Outfits werden einfach nicht alt. Ihr roter, mit Schafen verzierter Wollpullover, den sie 1981 kurz nach Bekanntgabe ihrer Verlobung mit Prinz Charles trug, wurde nun in New York für 1,1 Millionen US-Dollar (etwa eine Million Euro) versteigert. Das Auktionshaus Sotheby’s hatte ursprünglich mit maximal 80’000 US-Dollar (rund 73 000 Euro) gerechnet.
#September Bei Pamela Andersons Auftritt auf der Pariser Modewoche ging es nicht darum, was sie trug, sondern darum, was nicht. Denn die 56-Jährige verzichtete auf Make-up. Für einige Beobachter ein feministischer Befreiungsschlag von Schönheitsidealen und für Schauspielkollegin Jamie Lee Curtis nicht weniger als der Beginn der «natürlichen Schönheits-Revolution» – das jedenfalls kommentierte die 65-Jährige auf ihrem eigenen Instagram-Account.
#Oktober Zwei Mal in einer Liste der Mode-Momente des Jahres auftauchen, das schafft auch nur Heidi Klum. Auf ihrer Halloween-Party in New York begrüsste das Model ihre Gäste verkleidet als riesiger Pfau (MANNSCHAFT berichtete). Zum Kostüm gehörten zehn Künstler des Akrobatik-Zirkus Cirque du Soleil und Ehemann Tom Kaulitz (34), der als Ei ausstaffiert war.
#November In seiner letzten «Wetten, dass..?»-Sendung hätte man eigentlich einen modischen Höhepunkt von Thomas Gottschalk (73) erwartet.
Sein recht schlichter, weinroter Anzug verblasste aber angesichts der rot und lila glitzernden Bodysuits von Schlager-Sängerin Helene Fischer (39) und Rapperin Shirin David (28). Sie sangen zusammen «Atemlos durch die Nacht» – die vielleicht überraschendste Allianz des Jahres.
Offiziell heisst er «Calendario Romano», aber in Rom kennt ihn jede*r als Kalender der schönen Priester. Zum 20-jährigen Bestehen kommt nun heraus, was die meisten geahnt haben: Der Mann auf dem Deckblatt ist gar kein Geistlicher (MANNSCHAFT berichtete).
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