Ledermann Daniel Dumont an Coronavirus gestorben
Die Pandemie fordert bereits das erste bekannte Opfer aus der Community
In der Nacht auf Montag ist der Belgier nach mehreren Tagen im Koma im Krankenhaus verstorben. Daniel Dumont war sehr engagiert in der Leder- und Fetisch-Szene und unter anderem als Sekretär des ECMC tätig (European Confederation of Motorcycle Clubs).
Am Freitag Abend wurde Daniel Dumont ins Saint-Jean Krankenhaus eingeliefert. Dort wurde der 61-jährige unter Atemhilfe in ein künstliches Koma versetzt. Nach mehreren Tagen im Koma starb er in der Nacht auf Montag an den Folgen des Coronavirus.
«Am schwersten fällt es mir, andere nicht zu umarmen»
Bekannt war Daniel Dumont als aktives Mitglied der Leder- und Fetisch-Szene. Er war Sekretär des ECMC, die Organisation, die viele der Leder, Fetisch und Motorrad-Clubs in Europa beaufsichtigt und koordiniert. Vorher war er über 20 Jahre lang Präsident der Belgischen Fetisch-Organisation MSC Belgium. «Ich wollte meine Erfahrung nutzen, um der europäischen Leder-Community zu dienen und Brücken zwischen den Ost- und Westeuropa und anderen Ländern mit ähnlicher Ledertradition zu schlagen», begründete Dumont sein Engagement für den ECMC.
Daniel Dumont war oft Juror bei verschiedenen Wettbewerben, unter anderem International Mr. Leather 2005 und 2015 sowie bei den Mister Wahlen 2018. Die Frage, was Leder für ihn bedeutet, antwortete Dumont im Interview mit Mister B Wings im Januar: «Leder ist meine zweite Haut; die Haut in der ich mich selbst bin. Ich will mein Leder tragen und ich will darin gesehen werden.»
Der Verlust trifft die Fetisch-Szene hart. Viele Vereine und Organisationen haben bereits ihr Beileid an Familie und Angehörige ausgesprochen. So schreibt Folsom Europe e.V. sie seien «untröstlich und am Boden zerstört» mit Daniel Dumont so einen «Schatz und lieben Freund für uns alle» verloren zu haben.
Auch sein guter Freund Benjamin trauert. «Mein Herz ist gebrochen», schreibt er. «Ich erwarte nicht, dass es eine Beerdigung geben wird, leider. Aber ich bin sicher, dass er – wenn die Situation mit dem Virus vorbei ist – eine Feier gewollt hätte, an der so viele seiner Leder-Freunde dabei sind, wie möglich.»
Ob der Belgier Dumont auch am Fetischfestival Darklands in Antwerpen dabei war, ist nicht bekannt. Dort hatte sich offenbar Stefan aus Berlin mit dem Virus angesteckt. (MANNSCHAFT berichtete). Darklands schreibt auf der offiziellen Seite, sie haben Kenntnis davon, dass einige Besucher das Virus in sich getragen haben. Sie sind in Kontakt mit dem Bundesgesundheitsamt.
Das könnte dich auch interessieren
Geschichte
Trifft‘s jetzt die Bisexuellen? Trump will queere Geschichte neu definieren
Es geht um die offizielle Webseite des Stonewall National Monument
Von Newsdesk Staff
Bi
News
TIN
Pride
News
CSD Köthen: Sichtbarkeit unter Stromverbot
Wird eine friedliche LGBTIQ-Versammlung in Sachsen-Anhalt von den Behörden schikaniert?
Von Newsdesk Staff
Pride
Deutschland
Politik
Berlin
Ernst Busch Hochschule: Queerfeindlicher Angriff mitten im Unialltag
«Das war kein ‹Vandalismus›. Das war Gewalt - auf alles, was unsere offene Gesellschaft ausmacht.»
Von Newsdesk Staff
Pride
Deutschland
News
Gesundheit
Bald zu wenig HIV-Praxen: Studie warnt vor «erheblichen Engpässen»
In Deutschland könnte ein Engpass für HIV-Spezialisten drohen
Von Newsdesk Staff
Mentale Gesundheit
Deutschland
News
HIV, Aids & STI