Laut WHO hohe Wirksamkeit von Pockenimpfung gegen Affenpocken
Ausserhalb Afrikas wurden seit Mitte Mai keine Todesfälle gemeldet
Die früher übliche Pockenschutzimpfung ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu 85 Prozent wirksam gegen eine Infektion mit Affenpocken.
Das berichtete die WHO am Wochenende in Genf unter Berufung auf Studien. Die routinemässige Pockenimpfung wurde gestoppt, nachdem die Pocken 1980 als ausgerottet erklärt wurden.
Zu Todesfällen durch die Affenpocken könne es vor allem bei kleinen Kindern und Menschen mit angegriffenem Immunsystem kommen, etwa durch eine HIV-Infektion, berichtete die WHO. Ausserhalb Afrikas wurden seit den ersten bekannt gewordenen Fällen Mitte Mai keine Todesfälle gemeldet. Mehr als 90 Prozent der Infizierten erholten sich nach Studien vollständig, unabhängig davon, ob sie gegen Pocken geimpft waren oder nicht.
Die Zahl der seit Mai gemeldeten Fälle von Affenpocken in Ländern ausserhalb Afrikas steigt weiter. Die WHO meldete am Samstag 1285 Fälle – bezog sich aber auf den Stand vom 8. Juni. Allein in Deutschland waren seitdem Dutzende weitere Fälle gemeldet worden. Das Robert Koch-Institut nannte am Freitag 165 Fälle aus neun Bundesländern. Betroffen sind nach WHO-Angaben mindestens 28 Länder ausserhalb Afrikas. Aus acht afrikanischen Ländern, wo die Krankheit teils seit Jahrzehnten bekannt ist, seien seit Jahresbeginn gut 1500 Verdachtsfälle gemeldet worden. 72 Betroffene seien gestorben.
Die WHO geht davon aus, dass die Affenpocken womöglich schon seit Wochen unentdeckt in Ländern ausserhalb Afrikas zirkulierten. Sie betrachtet aber das Risiko einer weltweiten Ausbreitung als moderat.
In Berlin hat die Ständige Impfkommission (Stiko) am Donnerstag eine Impfung empfohlen für Risikogruppen und Menschen, die engen Kontakt zu Infizierten hatten. Dazu gehören Männer, die gleichgeschlechtliche sexuelle Kontakte mit wechselnden Partnern haben. Auch Personal von Speziallaboratorien komme unter Umständen für eine vorsorgliche Impfung infrage. Nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) steht ab dem 15. Juni Impfstoff bereit.
Das könnte dich auch interessieren
Schweiz
HAZ – Queer Zürich mit Gleichstellungspreis geehrt
Der Verein HAZ – Queer Zürich wird mit dem Gleichstellungspreis der Stadt geehrt. Die Auszeichnung würdigt ein über fünf Jahrzehnte währendes Engagement für die Gleichstellung, Sichtbarkeit und Rechte von LGBTIQ in Zürich und darüber hinaus.
Von Newsdesk Staff
News
Aktivismus
Award
Europa
Manipulation? Televoting-System beim ESC soll untersucht werden
In Spanien ist eine Debatte über Israels Teilnahme am Eurovision Song Contest und das gute Abschneiden des Landes beim Publikum entbrannt.
Von Newsdesk/©DPA
News
Eurovision Song Contest
Religion
Papst Leo XIV.: Familie ist heterosexuell
Keine Chance für Queers: Der US-Amerikaner Robert Prevost ist neuer Papst. Leo XIV. definiert Familie als rein heterosexuelles Modell.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
News
Deutschland
«Der Skandal der Schwulenverfolgung wurde nie intensiv aufgearbeitet»
Wie die Doku «Raus aus dem Ghetto – Brühwarmes Theater und die Schwulenbewegung der 70er» die verdrängte Verfolgung schwuler Männer in der BRD aufarbeitet – und was sie über unsere Gegenwart verrät. Darüber sprachen wir mit Corny Littmann
Von Stephan Bischoff
Gesellschaft
Kultur
Film
Schwul