Klassenbester in New York outet sich vor der ganzen Schule
An der Abschlussfeier seiner Highschool wagt Mason Bleu sein Coming-out
Am Wochenende der New York Pride nutzte der Klassenbeste einer Highschool seine Ansprache für ein Coming-out. Sein Mut wurde mit einem stehenden Applaus belohnt.
In den USA ist es an Abschlussfeiern von Highschools und Universitäten üblich, dass der oder die Klassenbeste eine Ansprache hält. Dies tat auch Mason Bleu an der Abschlussfeier seiner Highschool in New York City. Der Zufall wollte es, dass diese just am Samstag der World Pride in New York stattfand.
In seiner Rede, die Bleu später ins Netz stellte, ermutigte er seine Kolleg*innen, immer stolz auf sich zu sein. «Da ich heute aber über Stolz predige, wäre es heuchlerisch, mich weiterhin zu verstecken», sagte er. «Ich habe lange mit meiner Sexualität gehadert. Ich bin ihr ausgewichen und habe sie ignoriert, weil ich nicht stolz auf die Person war, die ich bin.»
«Heute will ich das ändern: Ich bin stolz, ein bisexueller Mann zu sein», sagte er. Das Publikum belohnte den Mut mit einem tosenden Beifall. Viele würdigten ihn mit einem stehenden Applaus, darunter auch Kolleg*innen und die Lehrerschaft.
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Bleu schloss seine Rede mit einem Wortspiel ab: «I want to thank everybody for coming out today because I just came out, so thank you for coming out.» Er danke allen, dass sie an die Abschlussfeier gekommen seien, da er gerade sein Coming-out hatte.
Auf Twitter bezeichnete er das Coming-out als das «Beängstigendste», das er jemals gemacht habe. Das Video seiner Ansprache erzielte binnen kürzester Zeit über 900’000 Views, über 60’000 Likes und über 11’000 Retweets.
Überwältigt von den Reaktionen bot Bleu denjenigen seine Unterstützung an, die sich mit ihrer Sexualität schwertun. Man könne ihn mit einer Direktnachricht erreichen. «Ich weiss, was es bedeutet, ungeoutet zu sein. Glaub mir, du bist nicht alleine.»
Mit der ganzen Aufregung und der Social-Media-Prominenz war es jedoch noch nicht getan. Letzte Woche lud ihn der Nachrichtensender CBS News in die Morgenshow ein. Dort verriet Bleu, dass seine Mutter sich zuerst noch Sorgen um die möglichen Reaktionen gemacht hatte.
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