Jerusalem Pride: Gegendemo von Homohassern erlaubt
Eine ultraorthodoxe Gruppe darf beim Jerusalem Pride unter dem Motto «Gebt ihnen keine Kinder!» demonstrieren.
Wenn am Donnerstag die jährliche Pride Parade in Jerusalem stattfindet, wird es voraussichtlich zu hässlichen Szenen kommen: Die Polizei gab am Sonntag Grünes Licht für einen zeitgleichen Protest der ultranationalistischen Lehava Organisation. Etwa 100 Demonstranten werden dann wenige Hundert Meter vom Pride Marsch entfernt unter starker Sicherung von Polizeikräften protestieren, wie die Times of Israel heute berichtet.
Sie werden mit dem Motto «Gebt ihnen keine Kinder!» demonstrieren. In Israel können homosexuelle Paare mittels Adoption oder künstliche Befruchtung Eltern werden. Heiraten ist schwulen und lesbischen Paaren nicht erlaubt.
LGBT-Community entehrt die heilige Stadt
Laut Lehava ist eine «humanitäre» Demonstration gegen den Pride geplant. Die Gruppe lehnt persönliche wie geschäftliche Beziehungen von Juden mit Nicht-Juden ab. Einige Mitglieder der Organisation wurden für schuldig befunden, die zweisprachige hebräisch-arabische Schule in Jerusalem vor drei Jahren in Brand gesteckt zu haben. Und die Gruppe hat immer wieder gegen die LGBT-Community gehetzt, die sie beschuldigt, die heilige Stadt zu «entehren». Der Anführer der Gruppe Meir David Koperschmidt verglich mal Bankraub und Homosexualität mit den Worten: «Dies ist dasselbe.»
Messerattacke beim Jerusalem Pride 2015 Seit einer brutalen Messerattacke beim Jerusalem Pride vor zwei Jahren ist die Community in Israels Hauptstadt in Alarmbereitschaft. Damals wurde die 16-jährige Shira Banki tödlich verletzt, sechs weitere Pride-Besucher wurden verletzt. Der Täter Yishai Schlissel, ein ultraorthodoxer Jude, hatte bereits 2005 CSD-Besucher in Jerusalem mit einem Messer angegriffen, weil die Veranstaltung nicht seinen Moralvorstellungen entsprach. Auch damals verletzte er mehrere Menschen. Schlissel wurde zu einer langen Haftstrafe verurteilt, aus der er vorzeitig wenige Tage vor dem Jerusalem Pride entlassen wurde. Dieses Mal sitzt er lebenslang im Gefängnis.
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