Hig Roberts: Ich bin schwul – und «bereit, glücklich zu sein»
Der 29-Jährige ist der erste ehemalige Spitzenathlet im Ski alpin, der sich outet
Der zweifache US-Meister im alpinen Skisport, Hig Roberts, hat sich als schwul geoutet. Er will andere Profisportler*innen dazu ermutigen, sie selbst zu sein.
Wie Hig Roberts der New York Times erzählte, wurde ihm bereits mit 12 Jahren klar, dass er schwul war. Damals versteckte er seine Gefühle noch: Er wusste nicht, wie er sie mit dem Profisport vereinbaren sollte.
«Nicht sein zu können, wer ich bin, und als Profisportler nicht offen schwul sein zu können, hat meine Leistungen wirklich eingeschränkt», so Roberts. Eines Morgens sei er aufgewacht und habe sich gesagt: Genug ist genug.
«Ich liebe diesen Sport mehr als alles andere – ich habe das Glück und bin so privilegiert, ihn auszuüben. Aber ich kann nicht einen einzigen Tag so weitermachen und nicht versuchen, zu der Person zu werden, die ich sein muss», habe er sich gedacht.
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Der 29-jährige Hig Roberts ist der erste ehemalige Spitzenathlet im Ski alpin, der sich als schwul outet. Gegenüber dem Out Magazine und der New York Times erzählte er nun von seinen Ängsten als ungeouteter Spitzensportler. So habe er manchmal auf dem Siegertreppchen gestanden und war noch immer deprimiert. Er sei wie benommen gewesen vor Angst. «Ich hatte schlaflose Nächte, Panikattacken. Ich hatte ernsthafte Depressionen. All das musste ich vor meinen Teamkollegen und Trainern verstecken.» Dabei habe er «Verhaltensweisen der Überkompensation» entwickelt.
Es habe kaum Sichtbarkeit anderer queerer Sportler*innen gegeben, vor allem nicht beim alpinen Skifahren, «einem sehr männlichen, aggressiven, kraftbasierten Sport», so Roberts.
Vor dem Coming-out habe er grosse Angst gehabt – vor allem vor dem Verlust von Sponsorgeldern, die für Olympia-Athleten oft lebenswichtig sind. Zu den wenigen Ski-Profis, die sich während ihrer Karriere geoutet haben, gehört u.a. Ski-Freestyler Gus Kenworthy.
Roberts gehörte dem US-Team der Olympischen Winterspiele in Südkorea an. Dort waren die USA mit drei offen queeren Athlet*innen vertreten: Neben Kenworthy auch mit dem Eiskunstläufer Adam Rippon und der Eisschnelläuferin Brittany Bowe.
Im Frühjahr 2019 zog sich Roberts vom professionellen Skisport zurück und arbeitet heute in Norwegen in der Finanzbranche.
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