ESC-Klatsche: Landet Deutschland wieder ganz hinten?
Die Buchmacher sehen schwarz für Malik Harris
Deutschland wird beim Eurovision Song Contest nach Erwartung von Wettanbieter*innen auch in diesem Jahr eine krachende Niederlage erleben.
Malik Harris rutschte am Freitagnachmittag bei den Buchmachern noch einmal ab – auf den allerletzten Platz. Sein Lied «Rockstars» bildete in einem Gesamtranking einiger Buchmacher das Schlusslicht von 25 Teilnehmer*innen. Der 24-Jährige wird an diesem Samstag in der italienischen Stadt Turin als 13. Beitrag an den Start gehen, direkt nach dem Beitrag der aktuell hoch als Sieger gehandelten Ukrainer des Kalush Orchestra («Stefania»).
Schon im vergangenen Jahr landete Deutschlands ESC-Vertreter Jendrik mit «I Don’t Feel Hate» auf dem vorletzten Platz. Auch beim ESC im Jahr 2019 vor der coronabedingten Pause 2020 belegte Deutschland mit dem Duo S!sters («Sister») in Tel Aviv den 25. von 26 Plätzen. Gute Platzierungen beim Grand Prix sind für Deutschland seit jeher selten.
Ich finde den Wettbewerbsgedanken total zweitrangig.
Beim ESC geht es Malik Harris nach eigenen Worten aber gar auch nicht um den Wettbewerb. «Ich finde, der ESC ist automatisch Politik. Ich finde den Wettbewerbsgedanken total zweitrangig», sagte er der Deutschen Presse-Agentur am Freitag in Turin, wo am Samstag das grosse Finale ausgetragen wird. Harris begründete seine Haltung damit, dass es bei dem Wettbewerb um Musik gehe und das sei Geschmackssache.
Die Ukraine gilt als haushoher Titel-Favorit, auch weil wegen des russischen Einmarschs viel Solidarität des Publikums erwartet wird (MANNSCHAFT berichtete). Harris fand, es sei viel wichtiger, in Zeiten wie diesen beim ESC eine Gemeinsamkeit zu zeigen. «Da muss man auch Zeichen setzen und Solidarität zeigen: Hey, wir in Europa, wir stehen an der Seite der Ukraine.»
Die italienischen Grand-Prix-Gewinner Måneskin glauben nicht, dass ein Sieg der Ukraine beim Eurovision Song Contest (ESC) nur auf Solidarität wegen des Krieges beruhen würde. Es wäre eine Mischung aus zwei Dingen, sagte Bassistin Victoria De Angelis am Freitag im Rahmen des ESC in Turin. «Natürlich ist Eurovision auch ein Musik-Wettbewerb, aber man kann einer so wichtigen Sache nicht gleichgültig gegenüberstehen.»
Der Komponist Ralph Siegel («Ein bisschen Frieden») sieht beim Eurovision Song Contest (ESC) an diesem Samstag keine grossen Siegeschancen für den deutschen Kandidaten Malik Harris. «Es wird nicht leicht werden», sagte Siegel dem «Wochentester»-Podcast von Kölner Stadt-Anzeiger und Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Er wünsche dem deutschen Interpreten Malik Harris «natürlich viel Glück», sagte das Grand-Prix-Urgestein Siegel. Er wisse aber von zahlreichen ESC-Teilnahmen: «Es kommt immer ein bisschen auf die Kamera und Regieführung an.» Der Experte weiter: «In dem Moment, wo die Tränen im Gesicht eines Künstlers fliessen und der Regisseur fährt eine Totale, dann ist sehr viel Emotion raus.»
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