Queere Musik für den Frühling: Von Girli über Gossip bis zu Lynks
Die MANNSCHAFT-Playlist
Es gibt was Neues auf die Ohren, die heissesten unter den aktuellen queeren Alben – und obendrauf unsere Playlist für einen fluffigen Frühling.
Unsere Playlist jetzt anhören:
Can’t Get It Out Of My Head – Frühling 2024
Eine exquisite Auslese von aktuellen Ohrwürmern findest du in unserer Youtube MANNSCHAFT-Playlist, oder auf unserer Spotify-Playlist:
Unsere Album-Tipps:
Gossip – Real Power So feiert man ein fulminantes Comeback! 12 Jahre nach der Veröffentlichung ihres letzten Albums «A Joyful Noise» melden sich Gossip mit einem wahren Geniestreich zurück.
«Real Power» hat alles, was man von einer innovativen Platte erwartet: Intelligente Texte, eingängige Hooklines, die zum Tanzen animieren, sich aber auch nach mehrmaligem Hören nicht abnutzen, und eine Frontfrau, deren Stimme sowohl zarte als auch harte Töne anschlagen kann.
Die LP entstand in Zusammenarbeit mit Produzentenlegende Rick Rubin, der auch für den Nummer-1-Erfolg «Music For Men» (2009) mitverantwortlich war, und unterstreicht die Stärken von Beth Ditto, Nathan Howdeshell und Hannah Blilie.
Gekonnt bedient sich das exzentrische Trio bei Elementen aus Pop, Dance, Post-Punk, Folk und Soul, um damit die Indie-Rock-Blaupause, die den elf Tracks zugrunde liegt, bunt zu colorieren. Gossip sind laut, progressiv, lebensbejahend und sprengen jedweden Konservatismus, der sich ihnen in den Weg stellt. Mehr Durchschlagskraft geht nicht!
Erscheint am 22.03.2024 (Columbia/Sony Music)
Lynks – Abomination Lynks will Aufmerksamkeit und macht daraus keinen Hehl. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, kokettiert Lynks auf dem Debüt «ABOMINATION» mit der hedonistischen, sexpositiven Haltung vieler Queers und macht diese auch musikalisch erfahrbar – in Form von exzessiven elektronischen Beats und Melodien.
Thematisch schlägt das Album aber auch kritischere Töne an und bemängelt, dass schwule, lesbische, nicht-binäre und trans Personen noch immer Gewalt und gesellschaftlicher Unterdrückung ausgesetzt sind.
Erscheint am 12.04.2024 (PIAS/Heavenly Recordings/Rough Trade)
Proij – Abomination Ausfallende Zähne werden in der Traumdeutung gerne mit dem Verlust der sexuellen Unschuld assoziiert. Sollen wir nun glauben, dass die queere Dance-Pop-Formation Porij ihr Erstlingswerk zufällig «Teething» (zu deutsch: Zahnen) getauft und mit einem Zahn auf dem Cover versehen hat?
Wohl kaum! Denn dafür ist die Aura der LP viel zu lasziv und flirrend. «Teething» eignet sich perfekt als Hintergrundkulisse für Intimitäten aller Art, bringt das Blut in Wallung und vernebelt auf angenehme Weise den Verstand.
Erscheint am 26.04.2024 (PIAS)
Girli – Matriarchy Girli ruft das Matriarchat aus und präsentiert sich zuversichtlich und selbstbestimmt. Verpackt in 14 energiegeladene Popsongs erzählt die Londonerin ihre Geschichte und gewährt den Zuhörer*innen Einblicke in das Leben einer lesbischen Frau, die sich gegen männliche Dominanz zu behaupten weiss.
Dass dies nicht immer einfach ist, unterstreichen die Lyrics auf «Matriarchy». Fans von Robyn, Charli XCX oder Georgia werden begeistert von Girlis Optimismus und der mitreissenden Dynamik der Platte sein.
Erscheint am 17.05.2024 (AllPoints/Believe)
Becky – Diary of Dreams Berlins vielleicht eigenwilligste Drag-Künstlerin Becky spannt mit ihren warmen, aber thematisch und stimmlich höchst eindringlichen Stücken einen stilistischen Bogen von Anohni and the Johnsons über David Bowies Spätwerk bis hin zu Zara Leander.
Die Theatralik, die ihrer zweiten EP «Diary of Dreams» anhaftet, ist dabei keineswegs plakativ, sondern berührt durch Sensibilität und Reflexionsvermögen. Ein absoluter Geheimtipp fernab ausgetretener Klischeepfade der Travestiekunst.
Erschienen am 23.02.2024 (Selbstveröffentlichung)
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