DFB: Trans und nicht-binäre Menschen entscheiden selber über Spielrecht
Das gilt für den Amateur- und den Jugendbereich
Der Deutsche Fussball-Bund lässt trans und inter sowie nicht-binäre Menschen selbst entscheiden, ob sie in einem Frauen- oder einem Männerteam spielen.
Die neue Regelung gilt ab der kommenden Saison für den Amateur- und den Jugendbereich sowie im Futsal (die von der FIFA anerkannte Variante des Hallenfussballs). Das teilte der DFB am Donnerstag mit.
Menschen mit dem Personenstandseintrag divers oder ohne Angabe und Fussballer*innen, die ihr Geschlecht angleichen lassen haben, können dann zwischen den beiden Spielberechtigungen wählen. Dies gelte auch für trans Fussballer*innen, «die nun zu einem selbstbestimmten Zeitpunkt wechseln können oder zunächst in dem Team bleiben, in dem sie bisher gespielt haben».
Solange die sportliche Betätigung während der Einnahme von Medikamenten die Gesundheit der betroffenen Personen nicht beeinträchtige, könnten die Personen am Spielbetrieb teilnehmen, «weshalb die neue Regelung eine Dopingrelevanz ausschliesst». Vertrauenspersonen der Landes- und Regionalverbände sollen die betroffenen Fussballer*innen unterstützen, «um den Zugang niederschwellig zu halten», wie der DFB schrieb.
DFB-Botschafter Thomas Hitzlsperger begrüsst den Schritt. Mit der Regelung des Spielrechts würde Spielern und Spielerinnen unterschiedlichster Geschlechteridentitäten das Spielen ermöglicht, sagte der ehemalige Nationalspieler in der Mitteilung des DFB.
Es ist ein gutes Signal, dass die geschlechtliche Selbstbestimmung im deutschen Amateurfussball zukünftig gestärkt wird.
Auch der LSVD begrüsst die Neuregelung der Spielordnung. Alfonso Pantisano aus dem Bundesvorstand erklärte: «Wir freuen uns sehr, dass der Deutsche-Fussball-Bund als einer der wichtigsten Sportverbände in Deutschland sein Spielrecht für trans, inter und nicht-binäre Spieler*innen geöffnet hat. Es ist ein gutes Signal, dass die geschlechtliche Selbstbestimmung im deutschen Amateurfussball zukünftig gestärkt wird.» Die nationalen Sportfachverbände und besonders auch die internationalen Spitzenverbände sollten sich an diesen Richtlinien orientieren, so Pantisano.
Erst kürzlich wurden neuen Regeln für trans Menschen festgelegt, die nur an Frauen-Schwimmwettbewerben teilnehmen können, wenn sie ihre Geschlechtsanpassung bis zum Alter von zwölf Jahren abgeschlossen haben (MANNSCHAFT berichtete).
Haben trans Sportlerinnen einen Vorteil gegenüber ihren cis Konkurrentinnen? Diese Frage und die Inklusion von trans Menschen im Sport steht seit längerem im Mittelpunkt einer teils emotional geführten Debatte. Einige Verbände überarbeiten nun ihre Regeln (MANNSCHAFT berichtete)
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