Dank Leihmutter: SRF-Moderator Olivier Borer wird Vater

Einblicke in die Familienplanung in der neuen Folge «Das Zwei-Väter-Glück»

Moderator Olivier Borer im Studio von SRF Sport (Bild: Instagram)
Moderator Olivier Borer im Studio von SRF Sport (Bild: Instagram)

Im «Zurich Pride»-Podcast macht der offen schwule SRF-Sportmoderator Olivier Borer seine Familiengründung öffentlich. Er und sein Mann erwarten Ende dieses Jahres ein Baby.

Olivier Borer und sein Partner werden Eltern. «Jedes Mal, wenn ich das ausspreche, wird es realer und emotionaler.» Für den 40-Jährigen gehe damit ein ganz grosser Herzenswunsch in Erfüllung.

In der Schweiz ist Leihmutterschaft verboten. Ausgetragen wird das Kind darum von einer Leihmutter in den USA, genannt «Bauchmami». Vor ein paar Wochen besuchte das Paar sie zum ersten Mal in Amerika. «Wir konnten es kaum erwarten und waren wahnsinnig nervös.»

Olivier Borer und sein Mann, den der Moderator aus der Öffentlichkeit heraushalten möchte, schickten ihre Spermien in die USA, dort wurde die Eizelle einer Spenderin befruchtet. Nach zwei Versuchen entstanden aber nur drei lebensfähige Embryos, üblich sind sonst etwa zehn. Die beiden Männer kamen ins Zweifeln: «Wir haben uns hinterfragt: Schaffen wir das finanziell?» Es sei eine Prüfung für das Paar gewesen, aber nun seien sich die Männer noch näher.

Anfangs hatten Borer und seinen Mann ethische Bedenken, besonders der Leihmutter gegenüber. Die seien aber seit dem Treffen Ende Juli deutlich weniger geworden. «Ich weiss, dass es dem ‹Bauchmami› gut geht und ihre Familie sie unterstützt.»

Zwei Wochen vor dem Geburtstermin fliegen Borer und seinen Mann wieder in die USA, damit sie bei der Geburt dabei sein können. «Weihnachten mit dem Kind ist eine wunderschöne Vorstellung. Ich freue mich wahnsinnig.» Dann wird es aber nochmal kompliziert. Denn in der Schweiz gilt nur der leibliche Vater als legaler Elternteil. Borers Partner kann ein Adoptionsgesuch stellen, aber erst ein Jahr nach der Geburt.

Borer erzählt im Podcast von seiner Familiengründung, weil er für andere queere Paare ein Vorbild sein möchte, indem er zeigt: Es ist möglich, sich den Wunsch nach einem Kind zu erfüllen.

Vor zwei Jahren hatte Borer zum ersten Mal im Schweizer Fernsehen über sein Coming-out gesprochen, das über 20 Jahre zurückliegt. Der TV-Beitrag löste viele Reaktionen aus und soll sogar einen Zuschauer zum eigenen Coming-out bewogen haben. Im Interview mit MANNSCHAFT+ berichtet Borer, wie es ist, als schwuler Sportmoderator in der heteronormativen Welt des Spitzensports zu bestehen.

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