Coming-out im Fussball: Der Schotte Zander Murray ist schwul
Homosexuelle Kicker im Grossbritannien bräuchten Vorbilder, so der 30-Jährige
Der Fussballer Zander Murray ist schwul. Es ist das erste Coming-out eines Profis in Schottland.
Der Profikicker Zander Murray hat seine Homosexualität öffentlich gemacht. In einem Interview auf der Website seines Vereins, den schottischen Gala Fairydean Rovers, zeigt sich der 30-Jährige erleichtert: «Es fühlt sich so an, als fiele die Last der Welt von meinen Schultern.»
Der Verein befindet sich in der Kleinstadt Galashiels südöstlich von Edinburgh und spielt in der 5. Liga.
Im Mai outete sich Jake Daniels aus Blackpool als erster offen schwul aktiver männlicher Profifussballer (MANNSCHAFT berichtete) – laut Murray machte ihn das zu einer «Säule» der LGBTIQ-Community. Doch selbst mit Spielern wie Daniels, die den Weg für andere ebnen, sagt Murray, der Schritt sei sehr herausfordernd gewesen. «Hauptsächlich in meinem Kopf. Ich habe mir so viele Probleme damit geschaffen und mich mit Dingen beschäftigt, die in der Vergangenheit passiert sind. Und es war eine grosse Herausforderung für mich, nicht viele Vorbilder zu haben, als ich aufwuchs.»
Nun freut sich der Stürmer über die vielen positiven Reaktionen, die ihn aus aller Welt erreichen. «Ich hätte nicht gedacht, wie viele Menschen es inspiriert und motiviert, und wie viele nette Nachrichten ich bekomme.» Murray sagt, es erfülle sein Herz «mit viel Freude», all die Reaktionen von Fans und Spielern vieler Klubs, auch aus anderen Sportarten zu erleben.
Schwule Kicker im Grossbritannien bräuchten Vorbilder, schrieb der 30-Jährige bei Instagram. Die meisten Fussballer, die schwul sind, hätten immer noch grosse Angst vor dem Coming-out. Einige hätten sich sogar schon bei ihm gemeldet. Er wolle nun Teil der Lösung sein.
Der australische Profikicker Josh Cavallo hatte sich im Oktober geoutet und klagte danach über homophobe Beschimpfungen (MANNSCHAFT berichtete). Angesichts der bevorstehenden Fussball-WM in Katar erklärte Cavallo: «Zu wissen, dass das aber in einem Land stattfinden würde, das Homosexuelle nicht unterstützt, und es uns so einem Risiko aussetzt, macht mir Angst.» (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Premier League
Regenbogenbinde verweigert: Ipswich Town verteidigt Sam Morsy
Ipswich-Town-Kapitän Sam Morsy lehnt aus religiösen Gründen das Tragen der Regenbogen-Kapitänsbinde ab. Der Verein stellt sich hinter ihn und betont gleichzeitig das Engagement für Inklusion und Unterstützung der LGBTIQ-Community.
Von Newsdesk Staff
News
Sport
Unterhaltung
«Glücklicher als je zuvor»: Die Coming-outs 2024
Zum Ende des Jahres schauen wir noch einmal zurück und feiern die vielen nationalen wie internationalen Coming-outs der Promis aus den Bereichen Sport, Politik und Kultur.
Von Carolin Paul
Politik
Sport
Kultur
People
Coming-out
Österreich
Österreich: Verbot von «Konversionstherapien» durch die Hintertüre
Kurz vor der Bildung einer neuen Regierung hat das Gesundheitsministerium überraschend eine Stellungnahme über die Strafbarkeit von «Konversionstherapien» veröffentlicht.
Von Christian Höller
News
Aktivismus
Politik
Deutschland
++ Riesen-Ansturm auf ESC-Vorentscheid ++ Queerpolitischer Rückstand ++
LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland
Von Newsdesk Staff
Eurovision Song Contest
Queerfeindlichkeit
News