Bekommt Estland jetzt die Ehe für alle?
Es wäre der erste Staat der ehemaligen Sowjetunion
Gut sechs Wochen nach den Parlamentswahlen hat Estland eine neue Regierung. Ministerpräsidentin Kaja Kallas will die Ehe öffnen.
Ministerpräsidentin Kaja Kallas und ihr Kabinett legten am Montag im Parlament in Tallinn den Amtseid ab. Sie steht seit Januar 2021 als erste Frau an der Regierungsspitze des baltischen EU- und Nato-Landes. In ihrer zweiten Amtszeit wird sie ein Dreierbündnis ihrer wirtschaftsliberalen Reformpartei mit den Sozialdemokraten (SDE) und der liberalen Eesti 200 anführen. Es hat eine Mehrheit von 60 der 101 Sitze im Parlament des Ostseestaats im Nordosten Europas.
Neben der Juristin und Tochter des früheren EU-Kommissars Siim Kallas sitzen vier Frauen und acht Männer am Kabinettstisch. Kallas bekräftigte, dass sie sich neben der Sicherheit für ihr Land auch für LGBTIQ einsetzen und die Ehe für alle öffnen wolle.
Auch Vootele Päi, Berater des Innenministerium, erklärte via Twitter, es bestehe eine gute Chance, dass Estland in den kommenden Monaten der erste Staat der ehemaligen Sowjetunion wird, der die Gleichstellung der Ehe einführt.
Schwule und lesbische Paare können in Estland seit 2016 ihre Partnerschaft amtlich eintragen lassen. Das Parlament des baltischen Landes beschloss damals ein Gesetz, das Homosexuellen eine rechtliche Absicherung ihrer Beziehung ermöglichte. Im Parlament in Tallinn stimmten 40 Abgeordnete für das in Estland umstrittene Gesetz, 38 Parlamentarier*innen stimmten dagegen, zehn enthielten sich der Stimme (MANNSCHAFT berichtete).
Estlands ehemaliger Innenminister Mart Helme erklärte vor zwei Jahren, Homosexuelle sollten «nach Schweden abhauen» (MANNSCHAFT berichtete).
Griechenland wählt im Mai, und die Opposition verspricht die Ehe für alle – wenn der frühere Premier Tsipras gewinnt (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Musik
Unterhaltung per Dekret: Russlands Anti-Eurovision «ohne Perversion»
Schon vier Mal hat Russland wegen seines Kriegs gegen die Ukraine nicht beim Eurovision Song Contest mitsingen dürfen. Nun muss eine Konkurrenzveranstaltung her - mit interessanter Gästeliste.
Von Newsdesk/©DPA
Unterhaltung
Queerfeindlichkeit
Eurovision Song Contest
USA
Attentat auf Charlie Kirk: Mutmasslicher Täter wegen Mordes angeklagt
Der Tod von Charlie Kirk entfaltet in den USA enorme politische Wirkung. Während das Verfahren gegen den mutmasslichen Attentäter anläuft, wird Kirk von vielen Anhänger*innen schon zum Märtyrer stilisiert.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
News
TIN
Norwegen
Doku über Skandal-Paar: Die Prinzessin und ihr bisexueller Schamane
«Ein Schamane und eine Prinzessin verlieben sich ... und es gibt Bösewichte», so wird die Netflix-Doku angekündigt. Bei der Geschichte von Märtha Louise und Durek Verrett geht es also um mehr als nur eine royale Liebesgeschichte.
Von Newsdesk Staff
Gesellschaft
International
Liebe
Bi
Deutschland
Hass und Drohungen wegen Charlie Kirk: Dunja Hayali zieht sich zurück
Nach einer Moderation zum Attentat auf Charlie Kirk bekam Dunja Hayali zahlreiche, auch lesbenfeindliche Hassnachrichten. Deshalb will sie sich «für ein paar Tage» zurückziehen.
Von Newsdesk Staff
News
Lesbisch
Gesellschaft