AfD lobt Bildungsministerin Karliczek für Äusserung zur Ehe für alle
Die CDU-Politikerin hatte Kritik an der Eheöffnung und am Adoptionsrecht für Homosexuelle geäussert
Die CDU-Ministerin Anja Karliczek bekommt Applaus von der AfD, weil sie Kritik an der Eheöffnung und der Adoption durch Homopaare übte. Von den Grünen kommt Kritik.
Der AfD-Abgeordnete Götz Frömming sagte am Donnerstag im Deutschen Bundestag, die Ministerin habe es gewagt, Zweifel am Institut der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare und am Adoptionsrecht für Homosexuelle zu säen. «Frau Ministerin, wir finden das sehr mutig, wir dürfen Sie zu diesem Mut beglückwünschen.»
Anja Karliczek will Langzeitstudie über Regenbogenfamilien Karliczek hatte in einem Interview mit n-tv gesagt, sie halte die Einführung der Ehe für alle «so wie wir es gemacht haben» für falsch. Und: Sie finde es sinnvoll, wissenschaftlich zu untersuchen, welche Auswirkungen es auf Kinder habe, in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften aufzuwachsen.
Dazu gibt es allerdings schon etliche Studien. Daran erinnerte sie unter anderem die queerpolitische Sprecherin der Grünen, Ulle Schauws.
Sie haben diese Familien und diese Lebensentwürfe diskreditiert!
Der offen schwule Abgeordnete Kai Gehring (Grüne) warf Karliczek «hochnotpeinliche» Unkenntnis vor. Schliesslich belegten etliche renommierte Studien, dass es Kindern in Regenbogenfamilien gut gehe. «Sie haben mit der Art und Weise, wie Sie sich auf n-tv geäußert haben, diese Familien und diese Lebensentwürfe diskreditiert», sagte der 40-Jährige am Donnerstag in der Debatte. Man brauche keine Langzeitstudien.
«Wenn man das mal überträgt: Vor 100 Jahren wurde das Frauenwahlrecht eingeführt. Hätten Sie da dann auch erstmal Langzeitstudien eingefordert, um die Veränderungen für die Gesellschaft einzufangen?», fragte Gehring.
Hinterwäldlerisch und absurd Der Bundestagsabgeordnete Sven Lehmann (ebenfalls Grüne) warf der Ministerin eine «hinterwäldlerische Haltung» vor. Karliczek habe «offenbar die letzten Jahrzehnte geschlafen», sagte er den Funke-Zeitungen.
Bereits am Mittwoch hatte der LGBTIQ-politische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Jens Brandenburg die Forderung der CDU-Politikerin als «absurd» bezeichnet. Denn: «Kinder in Regenbogenfamilien leiden nicht unter ihren Eltern, sondern unter den Vorurteilen anderer. Seit Jahrzehnten kommt die Forschung immer wieder zum selben Ergebnis: Die Kinder mögen etwas toleranter sein, unterscheiden sich aber sonst nicht von anderen», so Brandenburg.
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