Abgelehnter Asylbewerber soll für Maltes Tod verantwortlich sein
Der 20-Jährige ist in U-Haft
Nach der tödlichen Attacke auf einen trans Mann bei der Christopher-Street-Day-Versammlung in Münster muss der Tatverdächtige in Untersuchungshaft: Laut Bild am Sonntag ein abgelehnter Asylbewerber aus Russland, dessen Vater in der Teilrepublik Tschetschenien lebe.
Nuradi A. (20) sei in der Vergangenheit wegen mehrerer Körperverletzungsdelikte verurteilt worden. Vor einer Woche soll er beim Christopher Street Day in Münster trans Mann Malte C. ins Koma geprügelt haben. Der 25-Jährige wollte lesbischen Frauen zur Seite stehen, die A. beleidigt und bedroht hatte.
Der Haftrichter verhängte am Samstag U-Haft gegen den 20-jährigen Russen wegen des Verdachts der Körperverletzung mit Todesfolge, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten (MANNSCHAFT berichtete). Der Verdächtige war nach der Tat vor einer Woche geflüchtet und am Freitag festgenommen worden. Er habe sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäussert, hiess es.
Er soll Malte mindestens einmal mit der Faust geschlagen haben. Der trans Mann sei zu Boden gegangen und mit dem Kopf auf dem Asphalt aufgeschlagen. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht, später ins künstliche Koma versetzt und starb am Freitagmorgen. Die Leiche soll am Montag obduziert werden.
Die Polizeipräsidentin von Münster, Alexandra Dorndorf, sagte: «Ich bin froh, dass die Festnahme des Tatverdächtigen nach dem brutalen Angriff am Rande des CSD noch am Freitag gelungen ist.» Münster stehe für Weltoffenheit, Vielfalt und Zivilcourage. «Der schreckliche Vorfall zeigt, wie wichtig es ist, dass wir diese Werte schützen und als Gesellschaft zusammenstehen.»
Eine CSD-Veranstaltung am Samstag in Dortmund mit rund 3000 angemeldeten Teilnehmer*innen blieb ungestört. Der dortige Verein Slado hatte zu der Demo für Vielfalt und mehr Toleranz gegenüber LGBTIQ aufgerufen. Zu dem Umzug in Hauptbahnhofnähe und einer Kundgebung kamen laut Polizei-Schätzung etwas mehr Personen als angemeldet. Es laufe «ruhig und problemlos», sagte ein Polizeisprecher.
Beim CSD Dresden in Samstag wurde ein Teilnehmer beleidigt und verletzt. Ein Klima gegenseitiger Akzeptanz forderet die Sozialministerin bei der Eröffnung (MANNSCHAFT berichtete) (mit dpa)
Das könnte dich auch interessieren
Deutschland
Auch Kanzler Merz gegen Pride-Flagge auf Reichstag: «Kein Zirkuszelt!»
Bundeskanzler Friedrich Merz hat sich hinter den Kurs von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner zum Christopher Street Day (CSD) gestellt. Mit einem sonderbaren Vergleich.
Von Newsdesk/©DPA
Pride
Queerfeindlichkeit
News
Berlin
Angriff am Geldautomaten: Schwules Paar verletzt
Während die Community im Berliner Regenbogenkiez gegen Gewalt und Hass demonstrierte, kam es in Neukölln offenbar zu einem weiteren queerfeindlichen Angriff.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
Schwul
News
Pride
CSDs angefeindet und bedroht: Neidfaktor und Sündenböcke
Anfeindungen, abspringende Sponsoren, Angst vor Gewalt: In Köln steht Deutschlands grösster CSD bevor, doch die Stimmung ist angespannt. Queere Menschen müssen wieder mehr um ihre Sicherheit bangen.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
Berlin
Gegen queerfeindliche Gewalt: Kundgebung nach Hass-Attacke
Im Regenbogenkiez fand am Montag Abend eine Kundgebung gegen Gewalt und Hass statt. Von 250 Teilnehmenden ist die Rede.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Schwul
News