150’000 Menschen feiern bei Pride Parade in Tel Aviv
Rund 150’000 Menschen haben laut Stadtverwaltung in der israelischen Küstenstadt Tel Aviv die diesjährige Pride-Parade gefeiert.
Mit Regenbogenflaggen und bunten Kostümen versammelten sie sich am Donnerstagabend an der Strandpromenade und zogen ausgelassen durch die Strassen. Sie kamen zusammen, um für gleiche Rechte für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans und queere Menschen zu demonstrieren. Die liberale Küstenmetropole gilt als Hochburg der Szene im Nahen Osten.
Die Abschlussfeier ist in diesem Jahr erst einen Tag nach der Parade am Freitag geplant. Bei dem Konzert im Stadtpark werden erneut Zehntausende Menschen erwartet.
Die Pride-Feiern finden in diesem Jahr vor dem Hintergrund massiver innenpolitischer Spannungen in Israel statt. Seit Monaten spaltet eine von der rechts-religiösen Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vorangetriebene Justizreform weite Teile der Gesellschaft.
Die LGBTQ-Gemeinschaft etwa befürchtet durch die geplante Reform eine Verschlechterung ihrer Rechte. Mehrere Minister in der Regierung sind offen homophob (MANNSCHAFT berichtete). Insbesondere die streng-religiösen Parteien lehnen Gesetzesänderungen zugunsten von nicht heterosexuellen Menschen ab. Sie sehen dies als Verstoss gegen jüdische religiöse Gebote an.
Es ist die am weitesten rechts stehenden Regierung in der Geschichte Israels. Regelmässig versammeln sich Tausende Menschen, um gegen die geplante Beschneidung des Höchsten Gerichts zu protestieren. Bemühungen um einen Kompromiss erzielten bisher keinen Durchbruch.
2015 hatte ein strengreligiöser Jude bei der Gay-Pride-Parade in Jerusalem eine 16-Jährige erstochen. Ein Gericht verurteilte den Mörder später zu lebenslanger Haft plus 31 Jahre.
Das könnte dich auch interessieren
News
«Transgender-Irrsinn»: Trump will zurück zur Zwei-Geschlechter-Ordnung
Der designierte US-Präsident hält den Schutz von Minderheiten für eine Verirrung elitärer linker Kreise
Von Newsdesk/©DPA
TIN
News
Trump stellt schwulen US-Botschafter für Belgien ab
Der designierte Präsident Donald Trump hat einen neuen US-Botschafter in Belgien ernannt. Seine Wahl scheint auf den ersten Blick verwunderlich
Von Newsdesk Staff
News
FPÖ hetzt gegen trans-freundlichen Kindergarten
FPÖ und Queers – das passt selten zusammen. Einen neuesten Beleg lieferte die rechtspopulistische Partei nun, indem sie einer LGBTIQ-freundlichen Einrichtung das Geld streichen will.
Von Newsdesk Staff
TIN
Österreich
Bildung
News
Klagen abgewiesen: Ghana macht Weg für Anti-LGBTIQ-Gesetz frei
Ghana plant eines der restriktivsten queerphoben Gesetze Afrikas einzuführen. Rechtlich wurde dafür nun der nächste Schritt getan.
Von Newsdesk Staff
International