«Young Royals»-Star Edvin Ryding schwulenfeindlich beschimpft
Homophobie und Transphobie sind nicht weg, sagt der 18-Jährige
Die Hauptdarsteller der schwedischen Netflix-Serie «Young Royals» sind teilweise mit schwulenfeindlichen Kommentaren konfrontiert worden – nicht nur im Internet.
«Ich habe homophobe Reaktionen im echten Leben erlebt», sagte Edvin Ryding (18) der Deutschen Presse-Agentur. «Es sind dann immer 13-jährige Jungs, die einen auf cool machen und mich als ‚Gay Bitch‘ beschimpfen oder mich fragen, ob ich auch in Echt schwul sei.»
In der Coming-of-Age-Serie verliebt sich der junge Prinz Wilhelm (Ryding) in einem Elite-Internat in den Chorsänger Simon (Omar Rudberg). Der Streamingdienst kündigte am Mittwoch eine zweite Staffel der schwedischen Produktion an.
«Homophobie und Transphobie sind nicht weg, weder in der alten noch der jungen Generation. Es wird wohl leider noch eine Zeit dauern, bis jeder versteht, dass das nicht okay ist», sagte Ryding weiter.
Der 22-jährige Rudberg erklärte dagegen, er habe kaum negative Reaktionen bekommen. «Ich habe mich eigentlich auf Hasskommentare und homofeindliche Sprüche eingestellt, habe aber auf meinen sozialen Medien nichts davon gefunden.»
Beiden Hauptdarsteller erklären auch, sie bekämen aus der ganzen Welt Nachrichten von homosexuellen Jugendlichen, die sich durch die Serie bestärkt fühlen und sich sogar bei ihren Freund*innen und Eltern geoutet haben. Diese grosse Wirkung erhöhe die Erwartungshaltung.
Wir werden den Druck vermutlich erst spüren, wenn die zweite Staffel ausgestrahlt wird.
«Wir werden den Druck vermutlich erst spüren, wenn die zweite Staffel ausgestrahlt wird», sagte Rudberg. Und Wilhelm-Darsteller Ryding ergänzte: «Wir dürfen unseren Kompass nicht verlieren, warum wir diese Serie so erzählen. Natürlich gibt es diesen Druck, aber wir müssen ihn ausblenden.»
Es klingt zunächst nach einer typischen Teenager-Serie: Wilhelm (Edvin Ryding), der junge Bruder des schwedischen Thronfolgers, prügelt sich in einem Club und muss zur Strafe auf ein Elite-Internat. Dort trifft er auf den versnobten August, mit dem er entfernt verwandt ist und auf Felice, Tochter aus reichem Haus, die Wilhelm anhimmelt.
Doch seine Augen gehören von Anfang an dem bürgerlichen Simon (Omar Rudberg), der im Chor singt und sich nur dank eines Stipendiums unter die Reichen mischen darf. Die romantische Beziehung, die sich zwischen den ungleichen Teenagern entwickelt, wird zurückhaltend und mit sehr viel Charme dargestellt.
«Wir wollten keinen grossen Wirbel daraus machen, dass Wilhelm sich in einen Typen verliebt. Das ist nicht sein Problem. Sein Problem ist, dass er ein Prinz ist», sagte Hauptdarsteller Ryding der Deutschen Presse-Agentur.
Und in der Tat: Die schwule Liebesgeschichte steht nicht im Fokus, sondern die Liebesgeschichte an sich. Wilhelm hadert immer wieder mit seinen royalen Pflichten und muss sich zwischen Simon und dem verhassten Adelstitel entscheiden.
Das ist oft herzzerreissend, vor allem dank der Chemie zwischen Ryding (18) und Rudberg (22). Auch die realistische Darstellung der Teenager hebt sich wohltuend von anderen Teenie-Serien ab. So werden etwa die Pickel des jungen Prinzen nicht einfach wegretuschiert.
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