Terror in Barcelona: «Ich hoffe, alle sind in Sicherheit»
Nachfrage bei Tim Kruger
Bei einem Angriff mit einem Kleintransporter sind im Zentrum von Barcelona 13 Menschen getötet und mehr als 100 verletzt worden. Der Fahrer ist offenbar flüchtig. Die islamische Terrororganisation IS hat sich zu der Tat bekannt.
Derzeit halten sich besonders viele schwule Besucher wegen des Circuit Festival in der katalanischen Hauptstadt auf: Das größte schwule Party-Sommerfestival in Europa mit mehr als 20 Partys und mehreren Tausend Besuchern soll bis Sonntag weiterlaufen, die für Donnerstagabend geplante Party wurde aber wegen des Anschlags abgesagt.
Wir haben Tim Kruger am Abend nach dem Anschlag kontaktiert. Der deutsche Pornoproduzent lebt seit vielen Jahren in der spanischen Stadt (MANNSCHAFT berichtete). Wie viele andere Menschen in Barcelona hatte er sich über die Facebook-Funktion als in Sicherheit gemeldet.
Tim, wie hast Du von dem Anschlag gehört? Wie weit wohnst Du von Las Ramblas entfernt? Ich wohne ca. einen Kilometer weg und habe plötzlich ganz viele Messages bekommen, ob es mir gut geht, und dann den Fernseher angemacht. Die Innenstadt ist großräumig abgesperrt, und Hubschrauber kreisen über der Stadt. Es ist ein wenig unheimlich. Bars, Shops und Restaurants in der Nähe haben alle geschlossen. Es ist August, also Touristen-Hochsaison und dazu das Circuit Festival in Barcelona. Also ich kann mir vorstellen, wieviele Leute da gerade unterwegs waren.
Wie werdet Ihr informiert? Von der Polizei – oder müsst Ihr Euch selber über die Medien auf dem Laufenden halten? Die Polizei twittert Informationen, aber ich informiere mich übers Fernsehen und online.
Man hat ein komisches Gefühl, weil es direkt vor der Haustüre ist
Vermisst Du Freunde oder Bekannte? Sprich: Haben sich alle als sicher gemeldet, über Facebook oder privat? Meine näheren Freunde und Bekannten sind alle safe und haben sich gemeldet. Ich hoffe, dass alle anderen auch in Sicherheit sind, die hierher zum Festival gekommen sind.
Fühlst Du Dich jetzt unsicher in der Stadt – oder ist die Terrorbedrohung etwas, an das man sich (leider) gewöhnt hat? Ich habe mich in Barcelona immer sehr sicher gefühlt und fühle mich auch weiterhin sicher. Man hat zwar ein komisches Gefühl, weil es quasi direkt vor der Haustüre ist. Aber leider kann es ja mittlerweile überall passieren. Und die Leute zu verunsichern und zu verängstigen – darum geht es ja bei den Anschlägen.
Homophobe Attacke in Zürich: Fünf Personen wurden unweit des Zürcher Hauptbahnhofs homophob beleidigt und angegriffen. Trotz einer Platzwunde seien sie von der Polizei ratlos zurückgelassen worden, sagt Dragqueen Vio la Cornuta (MANNSCHAFT berichtete).
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