Sogar CSU-Berater findet AKKs Haltung zur Eheöffnung «reaktionär»
Juso-Chef Kevin Kühnert kritisiert im ZDF die Haltung von Annegret Kramp-Karrenbauer zur Ehe für alle
Maybrit Illner diskutierte am Donnerstagabend im ZDF die Frage «Neue Bündnisse, alte Fronten – was folgt auf Merkel?» Mit Annegret Kramp-Karrenbauer war eine Hauptbewerberin um den CDU-Vorsitz zu Gast. In der Runde saßen u. a. auch Juso-Chef Kevin Kühnert und der Politikberater Michael Spreng.
Früher oder später ging es in der Sendung auch um die ablehnende Haltung der CDU-Politikerin, die sich um den Parteivorsitz bewirbt, beim Thema Eheöffnung. Kevin Kühnert, der sich Anfang des Jahres erstmals zu seinem Schwulsein geäußert hatte, las ihr die Leviten: „Da fühle ich mich befremdet, wenn ich sowas 2018 von einer Partei höre, die meint sich zu modernisieren.“
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Eheöffnung führt zu Inzest und Polygamie
Kramp-Karrenbauer blieb bei ihrem ablehnenden Standpunkt. «Ich habe da eine andere Meinung dazu, selbst wenn sie dem Zeitgeist widerspricht. Und dazu stehe ich auch.» Die Ehe wurde in Deutschland im Juni 2017 geöffnet.
Die ehemalige Ministerpräsidentin des Saarlands hatte die Eheöffnung im Jahr 2015 mit Inzest und Polygamie gleichgesetzt. Wenn in Deutschland die Ehe geöffnet würde, so Kramp-Karrenbauer, seien auch andere Forderungen nicht auszuschließen: „etwa eine Heirat unter engen Verwandten oder von mehr als zwei Menschen“. Die damalige SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi sprach von einem „neuen Tiefpunkt der Debatte über die Ehe für alle“.
Sogar Michael Spreng, der einst den langjährigen CSU-Chef und bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber im Wahlkampf beriet, griff AKK in der Sendung an. „So wie Sie es begründet haben, ist es nicht konservativ, sondern reaktionär.“
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