Musical-Regisseur Stefan Huber verstorben
Er litt an ALS, einer unheilbaren, schweren Erkrankung des Nervensystems
Der gebürtige Zürcher Regisseur Stefan Huber ist nach schwerer Krankheit verstorben. Er wurde 63 Jahre alt.
Stefan Huber inszenierte u.a. «Die Fledermaus» erstmals mit einem schwulen Paar in den Hauptrollen des Gabriel von Eisenstein und seiner Gattin Rosalinde: In der Produktion in Winterthur waren 2018 Christoph Marti und Tobias Bonn von den Geschwistern Pfister zu sehen (MANNSCHAFT berichtete).
Nun gab sein Ehemann, der Musical-Darsteller Alen Hodzovic, bei Instagram seinen Tod bekannt. Huber litt an ALS.
Künstler*innen wie Christoph Marti und Katherine Mehrling nehmen in den Sozialen Medien Abschied von Huber.
Huber wurde 1960 in Zürich geboren und liess sich an der Hochschule für Musik und Theater in Bern zum Schauspieler ausbildeen. Bereits im Studium wurde er für die Rolle des Tony in «West Side Story» ans Pfalztheater Kaiserslautern verpflichtet. Sein erstes festes Engagement führte ihn für drei Jahre ans Stadttheater Aachen. Ein Engagement ins deutschsprachige Original-Ensemble des Musicals «Les Misérables» brachte ihn an die Vereinigten Bühnen Wien, wo er auch im Musical «Elisabeth» mitwirkte.
Sein Debut als Regisseur gab Huber mit dem Musical «Linie 1», es folgten Klassiker wie «Cabaret», «La Cage Aux Folles», «Evita», ferner Schweizer Erstaufführungen wie «Grease» sowie die deutschsprachige Erstaufführung von «Victor Victoria». Huber war einer der führenden Musical-Regisseure im deutschsprachigen Raum. Mehrere Jahre arbeitete er auch fürs Schweizer Fernsehen.
Ein grosser Erfolg war Hubers Neuinszenierung von Nico Dostals Operette «Clivia» an der Komischen Oper Berlin mit den Geschwistern Pfister, mit denen er wiederholt zusammenarbeitete. Gemeinsam entstanden auch die Operetten «Roxy und ihr Wunderteam», «Ball im Savoy» und wie erwähnt: «Die Rache der Fledermaus», die ebenfalls Station an der Komischen Oper machte.
Hubers Inszenierung der Uraufführung des Trans-Musicals «Coco» für das Konzert Theater Bern wurde 2019 zum Schweizer Theatertreffen eingeladen (MANNSCHAFT berichtete)
In diesem Jahr erst hatte Stefan Huber «Jesus Christ Superstar» in die Stiftsruine nach Bad Hersfeld gebracht. Im Oktober wurde er noch mit dem diesjährigen Ehrenpreis der Deutschen Musical Akademie ausgezeichnet.
In der Slowakei ist eine LGBTIQ-Ausstellung der Fotografin Dorota Holubová durch die rechtspopulistische Kulturministerin Martina Šimkovičová abgesagt worden (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
People
Alice Weidel ist «grösste Absurdität der rechtsnationalen Geschichte»
Jasna Fritzi Bauer und Partnerin im Interview. Die beiden haben ein Buch zusammen geschrieben
Von Newsdesk Staff
Lesbisch
Buch
Kultur
Eurovision Song Contest
Fakten, Flaggen und die Favoritenfrage beim ESC in Basel
Kontroversen, Klänge, Klicks: Das jährliche ESC-Musikspektakel geht dieses Jahr in Basel über die Bühne. Was du darüber wissen musst.
Von Newsdesk/©DPA
Schweiz
Musik
Unterhaltung
News
ESC 2025
Mit Prides und Palästina-Demo: ESC in Basel offiziell eröffnet
Bei der Eröffnungszeremonie des Eurovision Song Contests in Basel marschierten sowohl Pride-Gruppen als auch Trachtenvereine. Für Unruhe sorgte eine Pro-Palästina-Aktion, die den israelischen Wagen blockierte.
Von Newsdesk/©DPA, Greg Zwygart
Musik
Unterhaltung
Schweiz
Eurovision Song Contest
Berlin
150 Jahre Magnus Hirschfeld – eine queere Ikone wird gefeiert
Magnus Hirschfeld war ein Pionier der queeren Emanzipationsbewegung in Berlin. Er kämpfte jahrzehntelang gegen die Diskriminierung von Homosexuellen. In ungewöhnlicher Form wird an ihn erinnert.
Von Newsdesk/©DPA
LGBTIQ-Rechte
Deutschland
News
TIN
Geschichte