Möglicher Terror zum Pridemonat: Die USA mahnen zur Vorsicht
Die US-Regierung warnt ihre Bürger*innen wegen möglicher Terroranschläge gegen die LGBTIQ-Community weltweit
Die US-Regierung veröffentlicht regelmässig Reisehinweise für ihre Bürger*innen im Ausland. Nun rät das US-Aussenministerium zu besonderer Vorsicht während der Pride-Saison.
Die USA rufen ihre Bürger*innen wegen möglicher Terroranschläge gegen die LGBTIQ-Community weltweit zu Wachsamkeit auf. «Aufgrund der Möglichkeit von Terroranschlägen, Demonstrationen oder gewalttätigen Aktionen gegen US-Bürger*innen oder deren Interessen rät das Aussenministerium US-Staatsangehörige in Übersee zu erhöhter Vorsicht», schrieb das US-Aussenministerium am Freitag in einem weltweiten Sicherheitshinweis.
Man sei sich des erhöhten Potenzials für von ausländischen Terrororganisationen inspirierte Gewalt gegen die LGBTIQ+-Gemeinschaft bewusst. US-Staatsangehörige sollten etwa bei Pride-Veranstaltungen wachsam sein.
Obwohl keine spezifischen Versammlungen oder Orte in den Warnungen genannt wurden, wies das Aussenministerium auf Nachrichten der Gruppe Islamischer Staat (IS) hin. Im Februar 2023 enthielten diese unter anderem hetzerische Rhetorik gegen queere Veranstaltungen und LGBTIQ-freundlichen Veranstaltungsorte.
Die Warnung erwähnte auch, dass drei IS-Sympathisanten verhaftet wurden, weil sie versuchten, 2023 einen Pride-Umzug in Wien, Österreich, anzugreifen (MANNSCHAFT berichtete). Während des Pride Month im Juni 2016 erschoss ein Mann, der von der IS-Ideologie inspiriert war, 49 Menschen und verwundete 53 weitere im Pulse, einem queeren Nachtclub in Orlando, Florida. Der Standort des ehemaligen Clubs ist heute ein Denkmal (MANNSCHAFT berichtete).
Das Counter Extremism Project, eine in New York ansässige gemeinnützige Organisation, schrieb, dass LGBTIQ-feindliche Ideen sowohl in radikal-islamistischen als auch in rechtsextremen Gedankengut vorhanden sei: «Es ist keine Überraschung, dass Neonazis und Dschihadisten oft gegenseitige Bewunderung für ihre gemeinsamen queerfeindlichen Visionen zum Ausdruck bringen», sagte Geschäftsführer Mark D Wallace in einer Erklärung.
Proteste und Drohungen gegen die LGBTIQ-Gemeinschaften durch inländische US-Gruppen haben in den letzten Jahren ebenfalls zugenommen, so eine Reihe von Expert*innen und Forschungsorganisationen. Laut einem Bericht der Anti-Defamation League und GLAA,D einer Gruppe, die früher als Gay and Lesbian Alliance Against Defamation bekannt war, gab es während des Pride Month im Jahr 2023 mindestens 145 Vorfälle von LGBTIQ-feindlicher Gewalt, Belästigung und Vandalismus.
Mehr: Das angekündigte Gruppen-Coming-out am 17. Mai im Profifussball blieb aus. Stattdessen gab es von diversen Seiten zahlreiche Zusicherungen der Unterstützung und ermutigende Worte (MANNSCHAFT berichtete).
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