Karl-Heinz Rummenigge gegen Boykott der Fussball-WM in Katar
Er glaubt, «dass durch den Fussball die Dinge besser geworden sind»
Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge (65) hält nichts von einem Boykott der Fussball-WM im kommenden Jahr in Katar.
«Die Spieler haben das gute Recht, ihre Bedenken vorzubringen», sagte der frühere Nationalspieler dem Internet-Portal The Athletic. «Wir sind der Meinung, dass Veränderung nicht durch Zurückweisung geschieht, sondern nur durch Dialog. Und Veränderung passiert nicht über Nacht, sie braucht Zeit.»
Rummenigges Einschätzung zufolge hat die Partnerschaft seines Vereins mit Sponsor Qatar Airways in den vergangenen Jahren gezeigt, «dass durch den Fussball, durch den Dialog, die Dinge besser geworden sind. Langsam, aber sicher.»
WM-Gastgeber Katar steht international wegen des Umgangs mit Gastarbeitern in der Kritik. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hält einen Boykott der WM in Katar ebenfalls für nicht sinnvoll und räumt einen Reformprozess in dem Land ein. (In einer Umfrage hat sich kürzlich eine deutliche Mehrheit der Deutschen gegen die Austragung der Fussball-WM 2022 in Katar ausgesprochen – MANNSCHAFT berichtete).
«Man sollte nicht vergessen, dass Katar erst seit 50 Jahren eine unabhängige Nation ist. Es ist Teil der islamischen Welt, mit einem anderen kulturellen und religiösen Hintergrund», sagte Rummenigge. «Wir verlangen von ihnen, dass sie Rechte verankern, für die wir in Europa Hunderte von Jahren gebraucht haben, um sie zu verwirklichen. Kennen Sie Paragraf 175 des deutschen Strafgesetzbuches? Er stellt Homosexualität unter Strafe und wurde 1871 eingeführt. Es hat bis 1994 gedauert, bis er endlich abgeschafft wurde.»
Zuletzt hatten die deutschen Nationalspieler wie ihre Kollegen aus Norwegen, Dänemark, Belgien und den Niederlanden bei WM-Qualifikationsspielen mit Protestaktionen die Einhaltung von Menschenrechten gefordert und damit auch die Bedingungen in Katar kritisiert.
Toni Kroos kündigte kürzlich an, er wolle den Protest gegen Katar bei der WM fortsetzen. Als einen der Gründe nennt der Fussballstar nun explizit die Homophobie im Emirat am Persischen Golf. Von einem Boykott hält jedoch auch er nichts (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
USA
Neue Umfrage: Pete Buttigieg soll 2028 gegen Donald Trump antreten
Der offen schwule Demokrat Pete Buttigieg führt laut einer neuen Umfrage des Emerson College Polling Center die Liste potenzieller Präsidentschaftskandidat*innen seiner Partei für die nächste Wahl an.
Von Newsdesk Staff
Schwul
News
Politik
Deutschland
«Merz sollte die Pride-Flagge auf dem Kanzleramt hissen!»
Der Bundeskanzler äussert sich zum Hissen der Regenbogenfahne auf dem Bundestag. Berlins Queerbeauftragter hat kein Verständnis für dessen Haltung und dessen Formulierungen. Auch in Merz' CDU gibt es erste Stimmen zum Zirkuszelt-Vergleich.
Von Newsdesk/©DPA
News
Europa
Nach Rekord-Pride: Werden EU-Gelder für Ungarn gekürzt?
Viktor Orban wollte die Pride in Budapest stoppen – doch Hunderttausende gingen auf die Strasse. Aus Brüssel gibt es dafür Anerkennung.
Von Newsdesk Staff
News
International
Pride
Deutschland
Auch Kanzler Merz gegen Pride-Flagge auf Reichstag: «Kein Zirkuszelt!»
Bundeskanzler Friedrich Merz hat sich hinter den Kurs von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner zum Christopher Street Day (CSD) gestellt. Mit einem sonderbaren Vergleich.
Von Newsdesk/©DPA
Pride
Queerfeindlichkeit
News