Deutsche Innenministerin Faeser lehnt Boykott der Fussball-WM ab
Die Hälfte der Deutschen sieht das anders
Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat sich gegen einen Boykott der Fussball-Weltmeisterschaft in Katar ausgesprochen.
«Ich halte vom Boykott nichts, weil man die Verantwortung der Politik auf den Sport verlagert. Und das haben unsere Sportlerinnen und Sportler auch nicht verdient, die lange darauf hin trainiert haben», sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag dem TV-Sender RTL/ntv.
Die Sportministerin kündigte an, vor dem Turnier vom 21. November bis 18. Dezember Gespräche mit Verantwortlichen des Gastgeberlandes führen zu wollen. «Ich werde mit dem DFB-Präsidenten Bernd Neuendorf vor der WM nach Katar fliegen, um die Themen anzusprechen», erklärte Faeser. Die Berliner SPD hatte im Dezember in einem Beschluss auf einem Landesparteitag einen Boykott gefordert.
Katar wird immer wieder wegen systematischer Menschenrechtsverstösse und Ausbeutung von Migranten kritisiert. Die Regierung weist die Vorwürfe zurück und führt Reformen zu Gunsten der ausländischen Arbeiter an. Für Wirbel hatten zuletzt auch Berichte über Diskriminierungen von Homosexuellen gesorgt (MANNSCHAFT berichtete). In Katar ist Homosexualität gesetzlich verboten und wird mit bis zu sieben Jahren Gefängnis bestraft. Nach den Worten von Katars Emir Tamim bin Hamad Al Thani werden bei der WM aber alle Gäste willkommen geheissen – unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung (MANNSCHAFT berichtete).
Zuletzt hatte sich fast die Hälfte der Deutschen dafür ausgesprochen, dass die deutsche Nationalmannschaft auf eine WM-Teilnahme verzichten solle. Das ging aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur Ende Juni hervor.
48 Prozent der Befragten sprachen sich demnach für einen Rückzug des Teams von Bundestrainer Hansi Flick aus. 28 Prozent waren der Meinung, dass das DFB-Team nicht auf den Start bei der Weltmeisterschaft im Herbst verzichten sollte. Der Anteil der Personen, die keine Angaben machten, lag bei 24 Prozent.
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