Bunte Poster feiern die Pride in der New Yorker U-Bahn
New York ist die Geburtsstätte der modernen LGBTIQ-Bewegung. Seit den legendären Aufständen gegen die Polizei in der Bar «Stonewall» in 1969 wird im Juni jährlich auf der ganzen Welt die Pride gefeiert.
Dieses Jahr findet in New York die Pride am 24. Juni statt. Spätestens seit letzter Woche wissen auch die Pendler*innen der städtischen U-Bahn Bescheid. Eine Serie von inoffiziellen Postern schmückt die Stationen und vereinzelte U-Bahn-Wagen, neben der US-amerikanischen Flagge ist eine Regenbogenfahne aufgeklebt.
Die Poster sehen aus wie die offiziellen Fahrgasthinweise der Verkehrsgesellschaft MTA, der Betreiberin der U-Bahn. Statt eine Verkehrsinformation steht in grossen Lettern: «Keine Intoleranz, kein Hass, keine Vorurteile an dieser Station». Wo üblicherweise auf Reisealternativen bei Störungen hingewiesen wird, heisst es: «Nehmen Sie den Expresszug zur Hölle» oder «Kaufen Sie eine Einzelfahrt, das Sie weit weit weg bringt.»
Hinter der Aktion steckt «#PrideTrain», ein Kollektiv bestehend aus Ezequiel Consoli, Thomas Shim und Jack Welles, die alle drei im Werbebereich tätig sind. Zum Handeln bewegt habe sie US-Präsident Donald Trump, der mit einer Tradition gebrochen habe, in dem er sich mit keinem Wort über den Pridemonat geäussert hatte.
«Es hat uns hart getroffen, dass Präsident Trump den Pridemonat nicht honoriert hat», sagte Shim gegenüber dem Gothamist. «Der Pridemonat ist nicht einfach irgend etwas, das letztes Jahr passiert ist. Er findet jedes Jahr statt und es ist nicht richtig, ihn zu ignorieren.»
#PrideTrain soll Farbe in den Untergrund New Yorks bringen und den Fahrgästen vermitteln, dass es sich hier um einen Safe Space handle. «Die MTA ist der dunkelste Ort der Stadt», sagte Shim. «Sowohl Kinder als auch Erwachsene sollen verstehen, dass sie hier genauso offen sein können wie über der Erdoberfläche und dass sie sich sicher fühlen dürfen. Nicht nur LGBTIQ-Menschen und Frauen, sondern auch Menschen mit verschiedenen Hautfarben (People of Color).»
Die MTA ist bekannt dafür, hart gegen inoffizielle Aktionen in ihrem Betriebsbereich vorzugehen. Gemäss Shim habe er keine Reaktionen seitens der Verkehrsgesellschaft erhalten. Die MTA scheint die Poster und Aufkleber zu tolerieren. «Wir arbeiten in der Werbung und wissen wie es ist, mit Kund*innen zu arbeiten», sagte er. «Wir sind dankbar, dass uns die MTA soweit keine Probleme macht und wir wären mehr als glücklich, direkt mit ihnen für ein zukünftiges Projekt zusammenzuarbeiten.»
2017 wurde in New York eine neue U-Bahn-Station mit diversen Porträts aus Mosaiksteinen von New Yorker*innen eröffnet, darunter ein schwules Paar.
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