Zeichen gegen FIFA: Faeser würde «One Love»-Binde wieder tragen
Die SPD-Politikerin übt deutliche Kritik
Bundesinnenministerin Nancy Faeser erachtet ihren Auftritt mit der «One Love»-Binde bei der Fussball-WM in Katar weiter als richtig und würde ihn auch wiederholen.
«Ja», antwortete sie im Interview der Zeit auf die Frage, ob sie die Binde wieder tragen würde. Die FIFA müsse sich verändern, forderte die 52-Jährige. «Dass sie den Clubs kurz vor dem Start das Tragen der Armbinden verboten hat, ist unterirdisch», sagte Faeser über den Fussball-Weltverband.
Faeser hatte das erste WM-Gruppenspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Japan (1:2) am 23. November live im Stadion verfolgt und dabei die «One Love»-Binde getragen, die ursprünglich auch die Kapitäne mehrerer Teams auf dem Rasen überstreifen wollten.
«Die One-Love-Binde steht für Frauenrechte, für die Rechte Homosexueller, gegen jegliche Diskriminierung», sagte die SPD-Politikerin. «Mir war klar, dass ich damit polarisiere. Aber das war vor allem ein Zeichen gegen das Verhalten der FIFA. Hier für unser Land Haltung zu zeigen, war mir unglaublich wichtig.»
Sie hätte es sich als Sportministerin «sehr leicht machen und das Ganze von Deutschland aus kritisieren können», so Faeser. «Stattdessen bin ich nach Katar gereist und habe die Menschenrechtslage und die Ausbeutung der Wanderarbeiter, die die Stadien gebaut haben, bei Premierminister Al Thani und FIFA-Präsident Infantino thematisiert.»
Richtig glücklich war ihr Handeln gegenüber Katar insgesamt aber nicht, fanden etliche Beobachter*innen (MANNSCHAFT berichtete).
Der US-Sportjournalist Wahl starb bei der Fussball-WM eines natürlichen Todes, das steht nun fest. Gegen den 48-Jährigen soll es aber auch Todesdrohungen gegeben haben (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Pride
Swisscom, Amorelie, Nivea: Pinkwashing oder echtes Engagement?
Nivea verteilt zur Pride bunte Cremedosen im Bahnhof – davon profitiert finanziell die SBB und nicht die Community. Wir schauen uns das LGBTIQ-Engagement dreier Firmen genauer an.
Von Greg Zwygart
Arbeitswelt
Schweiz
Deutschland
Berlin
Senatorin Kiziltepe unterstützt Pride Parade gegen Neonazi-Demo
Eine rechtsextreme Demonstration will in Berlin-Marzahn gegen eine Pride Parade von Queers protestieren. Nun äussert sich auch der Senat.
Von Newsdesk/©DPA
Pride
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
Bayern
Zum CSD in Nürnberg werden Sicherheitsmassnahmen erhöht
Pride-Events haben es aktuell nicht leicht. Einerseits fehlt es an Sponsoring, dazu kommen Anfeindungen. Der CSD Nürnberg bereitet sich nun vor.
Von Newsdesk Staff
News
Pride
LGBTIQ-Rechte
NRW
Wirbel um Jobcenter Düsseldorf: CSD-Verbot für Fussgruppe?
Die Bundestagsverwaltung hat die Teilnahme ihrer queeren Mitarbeitendengruppe am CSD Berlin zurückgezogen. Dasselbe wiederholt sich nun offenbar in Düsseldorf mit der Fussgruppe des Jobcenters. Doch die Geschäftsführung weist die Vorwürfe zurück.
Von Kriss Rudolph
Pride
News
Arbeitswelt