US-Botschafter in Moskau hisst Regenbogenfahne
Es war gerade erst nach Russland zurückgekehrt
Kurz nach seiner Rückkehr nach Moskau hat der US-Botschafter John Sullivan als eine seiner ersten Amtshandlungen eine Regenbogenfahne an der Vertretung seines Landes gehisst.
«Leider sind LGBTIQ Menschen überall auf der Welt Gewalt, Belästigungen und Diskriminierung ausgesetzt», heisst in einer am Freitag auch auf Russisch veröffentlichten Erklärung. Oft aber sähen die Behörden weg.
Unterzeichnet wurde die Erklärung auch von den Botschafter*innen aus Australien, Grossbritannien, Kanada, Island sowie der Vertreter Neuseelands. Auch sie liessen Flaggen hissen. Die russische Führung hatte das Hissen von Regenbogenfahnen an Botschaftsgebäuden in der Vergangenheit immer wieder scharf kritisiert.
Menschenrechtler*innen werfen Russland die Ausgrenzung von sexuellen Minderheiten vor. Immer wieder kommt es zu schwersten Verbrechen gegen LGBTIQ-Menschen in Russland bis hin zu Mord (MANNSCHAFT berichtete).
«Jeder hat es verdient, frei von Hass, Vorurteilen und Verfolgung zu leben», teilte die US-Botschaft in Moskau mit. Die Diplomat*innen erklären, im Juni werde der Pride-Monat gefeiert, um die Errungenschaften der LGBTIQ Aktivist*innen zu würdigen. Ungeachtet der sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität habe jeder Mensch Anspruch auf den Schutz seiner Rechte.
US-Botschafter Sullivan war erst am Donnerstag nach mehr als zweimonatiger Abwesenheit nach Moskau zurückgekehrt. Anfang der Woche war auch der russische Botschafter Anatoli Antonow in Washington angekommen. In der vergangenen Woche hatten sich US-Präsident Joe Biden und Russlands Staatschef Wladimir Putin in Genf angesichts der schweren Spannungen zwischen beiden Ländern auf eine Wiederaufnahme des Dialogs geeinigt und die Rückkehr der Botschafter beschlossen.
«Als US-Botschafter in Russland werde ich mich weiter einsetzen für Demokratie, für Menschenrechte, für freie und offene Medien – in den Vereinigten Staaten, in Russland und in der ganzen Welt», teilte Sullivan am Donnerstag mit. Auch um die Freilassung von in Russland inhaftierten US-Bürger*innen wolle er sich bemühen.
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