Rund 50’000 Menschen bei Pride Parade in Prag
Auch prominente Regierungsmitglieder waren dabei
Tausende Menschen sind am Samstag durch das Stadtzentrum von Prag gezogen, um für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt zu demonstrieren.
Die Polizei schätzte die Zahl der Teilnehmenden an der Regenbogenparade auf rund 50 000, wie die Nachrichtenagentur CTK berichtete. Die farbenfrohe Kundgebung bildete den Höhepunkt der Aktionswoche «Prague Pride Festival 2022», die bereits am Montag begann und bis Sonntag dauern soll.
Während in manchen ostmitteleuropäischen EU-Ländern noch immer viele Politiker die Gleichberechtigung Homosexueller ablehnen, unterstützen in Tschechien mittlerweile auch prominente Regierungspolitiker deren Anliegen. So zeigte sich der Prager Bürgermeister Zdenek Hrib mit seiner Frau in den ersten Reihen der Parade am Samstag, wie das Nachrichtenportal Novinky.cz berichtete. Der wie Hrib zur Piratenpartei gehörende Aussenminister Jan Lipavsky hatte auch gemeinsam mit diesem und prominenten Lokalpolitikern den Ehrenschutz über die gesamte Festivalwoche übernommen.
Abgesehen von einer kleinen Gruppe von Männern, die an der Strasse Na Prikope (Am Graben) Transparente mit Bibelzitaten in die Höhe hielten, meldete die Polizei auch keine nennenswerten Proteste gegen die Regenbogenparade. Bis zum Nachmittag gab es auch keine Zwischenfälle. Endpunkt der Demonstration war ein grosses Musikkonzert auf der Festwiese Letna.
Die Prager Regenbogenparade fand am Samstag zum 12. Mal statt, nachdem sie in den vergangenen beiden Jahren wegen der Corona-Beschränkungen pausieren musste.
Im Juni hatte Tschechiens Präsident Milos Zeman verkündet, er wolle die Ehe für alle verhindern, und drohte mit dem Veto (MANNSCHAFT berichtete). Über den Gesetzentwurf («Manželstvi Pro Všechny») wird schon seit vier Jahren im Parlament debattiert (MANNSCHAFT berichtete).
Derzeit besteht in Tschechien nur die Möglichkeit zur Eingetragenen Partnerschaft.
Das könnte dich auch interessieren
Queerfeindlichkeit
Erster Tag im Amt: Diese LGBTIQ-Rechte machte Trump rückgängig
Bereits an seinem ersten Tag verabschiedete Präsident Trump eine Reihe sogenannter Executive Orders. Er erklärte trans und nicht-binäre Personen für inexistent und widerrief diverse Gesetze zum Schutz von LGBTIQ-Menschen.
Von Greg Zwygart
News
News
Thailand: Ehe für alle soll mit Weltrekord starten
Thailand ist schon längst eines der beliebtesten Reiseziele queerer Touristen – nun dürfen sie auch in dem Traumland heiraten. Gleich zu Beginn soll ein Weltrekord aufgestellt werden.
Von Newsdesk/©DPA
Ehe für alle
News
Für Queers in den USA hat eine dunkle Stunde begonnen
Donald Trump versucht erst gar nicht, sich beim Amtsantritt staatsmännisch zu geben. Er greift zu Wahlkampfrhetorik und Konfrontation. Und gibt damit den Ton vor für vier Jahre Ausnahmezustand.
Von Newsdesk/©DPA
TIN
International
International
Zum Selbstschutz: Queers in den USA kaufen Waffen
Vor dem Amtsantritt von Präsident Trump verzeichnen Waffenclubs viele Neueintritte aus dem links-liberalen und queeren Lager. Treiber ist die Angst, die die LGBTIQ-feindliche Rhetorik der neuen US-Regierung bei vielen Betroffenen auslöst.
Von Newsdesk Staff