Profikicker Josh Cavallo: «Ich bin stolz, dass ich schwul bin»
Sein Verein steht voll zu ihm
Der Mittelfeldspieler Josh Cavallo sich geoutet: Er ist schwul und stolz drauf. Der 21-jährige Jugendnationalspieler Australiens ist damit der einzige offen schwule Profi-Fussballer in einer der höchsten Ligen weltweit.
Josh Cavallo, Profi von Adelaide United, bekam bei seinem Coming-out die volle Unterstützung seiner Familie und auch die seines Vereins.
«Es war ein langer Weg bis zu diesem Punkt. Jetzt könnte ich nicht glücklicher sein mit meiner Entscheidung», erklärt Josh Cavallo. Über sechs Jahre lang habe er mit seiner Sexualität gekämpft und das Gefühl gehabt, sich verstecken zu müssen. «Ich bin einfach froh, das nun von meinen Schultern zu haben.» Cavallo hofft, mit seinem Schritt auch für andere Spieler Türen öffnen zu können.
«Es ist erstaunlich, zu wissen, dass es derzeit keine schwulen Profifussballer gibt, die sich outen und aktiv spielen. Nicht nur in Australien, sondern weltweit», schrieb Cavallo in den Sozialen Medien. «Ich weiss, dass es andere Spieler gibt, die sich bisher noch nicht hervorgewagt haben. Ich möchte helfen, dies zu ändern.»
Cavallo hat den Schritt mit der vollen Unterstützung seiner Familie, seiner Freund*innen und seines Vereins gemacht. Trainer Carl Veart zeigte sich stolz. Bei Adelaide United steht man voll und ganz hinter seinem Schützling. «Josh ist ein wunderbarer junger Mann, der unglaublichen Mut gezeigt hat mit diesem Schritt», so Veart. «Damit Josh sein volles Potenzial abrufen kann, muss er sich selbst sein können. Das unterstütze ich voll und ganz.»
Teamkollege Ben Halloran lobte den «grossen Mut», den es für ein Coming-out brauche. «Es ist leider immer noch sehr selten in der Sportwelt, dass Männer sich outen.»
Josh wird für uns immer Josh sein.
Co-Trainer Ross Aloisi erklärte: „Bevor Josh mit mir sprach, war klar, dass er mit einer unglaublichen Last und unvorstellbaren Schmerzen lebt. Josh jetzt zu sehen, mit dieser Last von seinen Schultern genommen, macht mich stolz zu sehen, wie mutig er ist.» Seine psychische Gesundheit und sein Wohlbefinden seien für alle im Verein das Wichtigste. «Josh wird für uns immer Josh sein.»
Fast auf den Tag genau vor einem Jahr hatte sich Dan Palmer geoutet, der erste ehemalige australische Rugby-Nationalspieler (MANNSCHAFT berichtete). Und diesen Sommer outete sich der japanische Fussballstar Kumi Yokoyama als trans und möchte für sich die genderneutralen Personalpronomen «they» und «them» verwenden (MANNSCHAFT berichtete).
In Deutschland outete sich als bisher einziger Profi der ehemalige Nationalspieler Thomas Hitzlsperger – nach dem Ende seiner Karriere (MANNSCHAFT berichtete).
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