Premiere in Schottland: Schwules Ehepaar darf Kind mit Leihmutter kriegen
Das britische Gesundheitssystem übernimmt die Kosten
Erstmals wird einem schottischen Männerpaar das Austragen eines Kindes durch eine Leihmutter ermöglicht. Das hat es in Grossbritannien bisher noch nicht gegeben.
Erstmals wird einem schottischen Männerpaar das Austragen eines Kindes durch eine Leihmutter ermöglicht. Die Kosten des zur Befruchtung genutzten In-vitro-Fertilisations-Verfahrens (IVF) sollen dabei vollständig vom National Health Service (NHS), dem staatlichen Gesundheitssystem in Grossbritannien und Nordirland, übernommen werden. Der Fall wäre, laut Daily Mail Online, der erste seiner Art im Vereinigten Königreich und setzt europaweit ein deutliches Zeichen zum Fortschritt der Gleichstellung von homosexuellen Paaren.
Das Verfahren wurde zwar bereits 2013 gesetzlich für gleichgeschlechtliche Paare mit Fertilitäts-Problemen geöffnet, letztlich profitierten davon jedoch ausschliesslich lesbische Paare, da Leihmutterschaft weiterhin als unzulässig galt. Dies änderte sich jedoch durch eine Gesetzesänderung der schottischen Regierung im Jahr 2017, die nun allen Paaren – unabhängig von Geschlecht oder sexueller Orientierung – die Möglichkeit zur künstlichen Befruchtung mittels IVF eröffnete.
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Selektion der Spitzenschwimmer unter den Spermien Das IVF-Verfahren, bei dem vorab befruchtete Eizellen in den Uterus eingeführt werden, ist eine Behandlungsmethode die zum Einsatz kommt, wenn vorherige Schwangerschaftsversuche auf dem natürlichen Wege oder durch eine Künstliche Befruchtung erfolglos waren. Letztere unterscheidet sich vom IVF dadurch, dass hierbei ausgewählte Spitzenschwimmer unter den Spermien selektiert werden und in den Uterus injiziert werden, um dem natürlichen Befruchtungsprozess nachzuhelfen.
Paar muss Leihmutter selber finden Während die Kosten des In-vitro-Fertilisations-Verfahrens vom NHS getragen werden, muss sich das Paar, dessen Identität die Daily Mail anonym hält, dennoch selbst um die Suche nach Leihmutter und Eizellenspenderin bemühen, wie ein schottischer Regierungssprecher der Zeitung gegenüber bestätigte. Die beiden Männer riefen daher online zur Mithilfe auf.
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Stonewall, die bekannteste LGBTIQ-Organisation Grossbritanniens, äusserte sich zufrieden über den Fall: «Wir begrüssen jeden Schritt, der LGBTIQ-Menschen einen gleichberechtigten Zugang zu künstlicher Befruchtung bietet.»
Josephine Quintavalle, Gründerin der christlichen Pro-Life Organisation Comment On Reproductive Ethics, sprach von einer «Verzerrung des Begriffs Unfruchtbarkeit» und kritisierte, Menschen «entstellten die Natur der Dinge», um ein Kind zu bekommen.
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