Oppositionelle Regenbogen-Choreo gegen Andrzej Duda
Linke Abgeordnete nutzten die Vereidigung Dudas für eine Protestaktion
Andrzej Duda wurde am gestrigen Donnerstag vereidigt. Oppositionelle Abgeordnete des polnischen Parlaments nutzten diesen Anlass, um mit einer Regenbogen-Choreografie gegen die homophobe Politik des Präsidenten zu protestieren. Derweil findet sich noch an einem ungewöhnlichen Ort Unterstützung für die LGBTIQ-Community in Polen: auf den Bildschirmen der Breslauer Strassenbahn.
Linke Abgeordnete des polnischen Parlaments wollten die Vereidigung von Andrzej Duda nicht ohne Protest über die Bühne gehen lassen. Um sich von der homophoben Hetze des wiedergewählten Präsidenten Polens zu distanzieren, erschienen sie in bunter Kleidung. Ähnlich wie Fussballfans auf der Tribüne bildeten sie gemeinsam in den Reihen des Parlaments und vor dem Parlamentsgebäude einen Regenbogen. Dazu trugen sie regenbogenfarbene Atemschutzmasken und polnische Flaggen.
Weniger Last, mehr Tage wie diese
«Gleichberechtigung für alle» Es handelte sich dabei um Mitglieder der kleineren Partei Lewica («Die Linke»). Die Abgeordneten der grössten Oppositionspartei (PO) zeigten ihren Unmut lieber, indem sie nicht zur Vereidigung erschienen, wie Welt.de berichtet.
«Wir wollten Präsident Andrzej Duda daran erinnern, dass die Verfassung Gleichberechtigung für alle garantiert», sagt die Abgeordnete Maria Zukowska gegenüber Reuters. «Wir möchten während der zweiten Amtszeit nicht wieder den Zustand, wie er während seines Wahlkampfes herrschte, als er LGBT-Personen das Recht nahm, Menschen zu sein.»
Duda selbst zeigte sich freilich unbeeindruckt von den Protesten und ging nicht darauf ein. Sein aggressiver Wahlkampf, der auf Homophobie und Nationalismus basierte, sicherte ihm schliesslich das Amt für weitere fünf Jahre. Er und seine PiS-Partei sehen LGBTIQ-Rechte als Teil einer ausländischen Ideologie, die polnische Werte und die traditionelle Familie gefährde.
Wegen Homophobie entlassen: Polen zieht Ikea vor Gericht
Unterstützung in Strassenbahn Währenddessen erhält die leidende LGBTIQ-Community Polens noch an einem aussergewöhnlichen Ort Zuspruch. In den Strassenbahnen und Bussen der Verkehrsbetriebe Breslau wird in Bezug auf die Proteste in Warschau Toleranz und Respekt für alle Menschen gefordert – unabhängig von der sexuellen Orientierung.
Zuvor wurde in Warschau eine Jesus-Statue zusammen mit zwei anderen Denkmälern von Stop Bzdurom (Stop Bullshit) mit Regenbogenflaggen geschmückt. Die Aktion der queeren und feministischen Gruppe hatte bei den rechten Führer*innen des Landes Empörung hervorgerufen (MANNSCHAFT berichtete).
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