Hinrichtungswelle im Iran – Offenbar schwuler Mann getötet
Ein faires Verfahren gab es wohl nicht
Der Iran hat am Mittwoch in Karadsch, der Hauptstadt der Provinz Alborz, nahe Teheran, zehn Menschen hingerichtet, darunter einen schwulen Mann.
Die Nachrichtenorganisation Human Rights Activists News Agency (Hrana) berichtete am Donnerstag über die jüngste Hinrichtungswelle in der Islamischen Republik.
Laut Hrana wurden die Identitäten von zwei der Hingerichteten, Iman Safari Rad und Mehdi Khalgoldi, von Hrana verifiziert. Iman Safari Rad war zuvor wegen «Sodomie durch Vergewaltigung» und Mehdi Khalgoldi wegen «Vergewaltigung» zum Tode verurteilt worden.
Experten zufolge verwendet das iranische Regime häufig den Vorwurf der Sodomie, um die Todesstrafe gegen Schwule und Lesben zu verhängen, heisst es in einem Artikel der Jerusalem Post. Der iranische Dissident, Kazem Moussavi, etwa erklärte gegenüber The Jerusalem Post, dass das Mullah-Regime gleichgeschlechtliche Beziehungen als Sodomie bezeichnet, darum glaube er, dass Iman Safavi Rad schwul war.
Moussavi forderte die «deutsche Bundesregierung, sich unbedingt gegen die Hinrichtungsmaschinerie der Mullahs zu wehren».
Der LGBTIQ-Aktivist Peter Tatchell erklärte gegenüber der Post, der Mann habe mit ziemlicher Sicherheit kein faires Verfahren erhalten. «Den Angeklagten wird routinemässig der Zugang zu Anwälten und Zeugen der Verteidigung verweigert. Sie können nach kurzen ,Verhandlungen‘ von nur 20 Minuten verurteilt werden, wobei Anwälte erst kurz zuvor bereitgestellt würden. Angeklagte könnten ohne erhärtende Beweise für schuldig befunden werden.» Diese Hinrichtung stehe im Einklang mit der staatlichen Politik des Iran, die die Todesstrafe für gleichgeschlechtliche Beziehungen vorsehe.
Bereits vor ein paar Monaten waren im Iran zwei Männer aufgrund ihrer Homosexualität hingerichtet worden (MANNSCHAFT berichtete). Ein schwuler Iraner berichtete im vergangenen Jahr, dass er seine Vergewaltigung nicht anzeigen konnte: Das verhinderten die islamischen Gesetze seines Landes (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Queerfeindlichkeit
Schweiz: Mehr LGBTIQ-Diskriminierung als im EU-Durchschnitt
In der Schweiz erleben LGBTIQ-Personen häufiger Gewalt und Diskriminierung als in anderen europäischen Ländern. Eine ablehnende Haltung gegenüber queeren Menschen haben eher Männer, religiöse und ältere Menschen.
Von Newsdesk Staff
Schwul
News
TIN
Lesbisch
Schweiz
Gedenktag
Tödliche Gewalt gegen trans Menschen: Alarmierende Zahlen
Am 20. November findet weltweit der Transgender Day of Remembrance statt, ein Gedenktag für die Opfer transfeindlicher Gewalt. 2023 wurden weltweit mehr Morde an trans Menschen registriert.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
TIN
International
Kurznews
++ Nur wenige Personen gendern ++ Kiel: Pride-Banner gestohlen ++
Kurz, knapp, queer – die LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland. Unser Nachrichtenüberblick für die Woche ab dem 18. November 2024.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Gendern
News
Sport
Förderprogramm nimmt ersten offen schwulen Wrestler unter Vertrag
Als erster offen schwuler Wrestler wurde Aaron Rourke Teil des neu gestarteten Rekrutierungsprogramms von World Wrestling Entertainment. Sein Spitzname «Evil Gay» könnte nicht treffender sein, denn Rourke ist entschlossen, die Wrestling-Welt zu erobern.
Von Newsdesk Staff
Schwul
News