Cyber-Angriffe auf ersten CSD in Falkensee?
In Falkensee findet am 28. Juni die allererste Pride statt
In Falkensee findet am 28. Juni ein Christopher Street Day statt – es ist der allererste in der 45.000-Einwohner-Stadt im Osten des brandenburgischen Landkreises Havelland. Doch irgendjemandem scheint das nicht zu passen.
Das Regenbogencafé Falkensee lädt anlässlich des 50. Stonewall–Jahrestages zum 1. CSD ein. Schirmherrin ist die Schauspielerin, Entertainerin und Autorin Desiree Nick. Die Veranstaltung beginnt am Freitag um 17.00 Uhr mit dem Hissen der Regenbogenflagge am Rathaus, gegen halb sechs startet die Demo vom Rathausplatz. Wohlgemerkt: am Freitag, auch wenn das Datum der Veranstaltung immer wieder auf Samstag geändert wurde. Nicht von den Organisator*innen, sondern von aussen: Die Seite wurde offenbar gehackt. Es wurde Anzeige gegen Unbekannt erstattet.
Ljubljana Pride – ohne Kommerz, gegen Hate Speech
Offenbar sollen Teilnehmer*innen verunsichert oder von einer Teilnahme ganz abgehalten werden, glaubt Carsten Bock vom Zentrum «Rat und Tat in Potsdam. Er berichtet gar von Angriffen auf die Internetseiten im Minutenrhythmus, «zumeist aus Osteuropa».
Demo gegen CSD Falkensee geplant? Zudem werden Gerüchte gestreut, bestimmte Teilnehmer*innen-Gruppen wären bewusst aussen vorgelassen oder gar ausgeschlossen worden, was sogar dazu führen soll, dass Gegendemonstrationen geplant würden. Gerüchte wie diese gibt es zahlreich; fest steht momentan aber nur, dass das Datum des CSD manipuliert wurde.
Tatsächlich heisst in der Pressemitteilung des CSD: «Vor 50 Jahren fanden die sogenannten Stonewall-Aufstände in New York statt, bei denen sich Lesben, Trans*, Drags und Sexarbeiter*innen während einer Razzia in der Bar Stonewall Inn erstmals erfolgreich gegen Unterdrückung und polizeiliche Willkür zur Wehr setzten» – Schwule hat man hier offenbar vergessen. Auch in der Ankündigung bei Facebook fehlen die Schwulen. Auch eine Folge des Hacker-Angriffs?
Der erste Christopher Street Day in der grössten Stadt im Havelland wird von Mitgliedern des Falkenseer Regenbogencafés und des Jugendforums organisiert. «Seit 50 Jahren kämpfen LSBTIQ* für ihre Menschenrechte, und auch heute müssen wir uns unvermindert weiter dafür einsetzen, nicht zuletzt, weil Rechtspopulisten diese Rechte infrage stellen», erklärt Ingrid Scheffer vom Orgateam.
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Der CSD Falkensee ist daher als politische Veranstaltung konzipiert. Er wird unter anderem unterstützt vom Bundesprogramm «Demokratie leben!» und dem Aktionsplan Queeres Brandenburg.
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