Anklage nach Sprengstoff-Anschlag auf LGBTIQ-Gym
Der Täter muss mit 20 Jahren Haft rechnen
Es war Ende August. Am frühen Morgen kam es in Gloucester City im US-Bundesstaat New Jersey zu einer Explosion in einem LGBTIQ-Gym.
Die Polizei evakuierte die Strasse und nahm Dwayne V. am nächsten Tag in seinem Haus fest. Er wurde im Zusammenhang mit der Explosion im Studio G City Crossfit, das zur Kette Lifting Culture Apparel gehört, angeklagt. Hier trainieren vorwiegend junge Queers. Glücklicherweise war niemand verletzt worden. Aber die Eingangstür wurde zerstört.
Der Mann aus New Jersey wird beschuldigt, den Sprengstoff in dem Fitnessstudio zur Detonation gebracht zu haben. Es gehört dem lesbischen Ehepaar Jenai Gonzales und Ann Panarello. Das Gym gilt in der LGBTIQ-Community in der Stadt als safe space.
«Aufgrund der grossen Gay-Pride-Flagge an der Tür, an der die Bombe platziert wurde, und anderer Faktoren wird dieses Verbrechen als Hassverbrechen untersucht», schreiben die Betreiber*innen von Lifting auf Facebook. Davon ist allerdings in der Pressemitteilung der US-Staatsanwaltschaft für New Jersey nicht die Rede; der Bezug zur LGBTIQ-Community wird dort mit keinem Wort erwähnt.
Anschlag auf LGBTIQ-Zentrum Schmit-z in Trier
«G-City Crossfit hatte und wird weiterhin eine grosse Gay-Pride-Flagge am Eingang haben. Sie sind ein bekannter sicherer Hafen in der Region für LGBTIQ-Jugendliche. Die Besitzerinnen selbst, viele Mitglieder und mehrere Trainer sind ebenfalls homosexuell.» Im Haus selber lebten zudem Menschen jeden Alters, jeder ethnischen Zugehörigkeit und jeder Geschlechtsidentität.
Der 35-jährige Dwayne A V. wurde am 4. September von den Bundesbehörden angeklagt, nicht nur das Fitnessstudio in Gloucester City verheerend beschädigt zu haben. Die Staatsanwaltschaft legt ihm auch den illegalen Besitz von zwei «zerstörerischen Geräten» und den illegalen Besitz eines Gewehrs zur Last. Dazu kommt eine Marihuana-Plantage mit etwa 85 Pflanzen.
Die Ermittler*innen fanden auf seinen Computer, dass er in den letzten Tagen vor dem Anschlagen nach Wegen gesucht hatte, Bomben zu bauen. Ihm droht eine Haftstrafe von insgesamt 20 Jahren sowie eine Höchststrafe von 250.000 US-Dollar.
Regenbogenbank in Salzburg beschmiert
Im Juli hatte die US-amerikanische LGBTIQ-Organisation The Trevor Project die Ergebnisse einer nationalen Umfrage 2020 zur psychischen Gesundheit von jungen Queers veröffentlicht. Demnach haben mehr als 40 Prozent der LGBTIQ-Jugendlichen im letzten Jahr ernsthaft über Selbstmord nachgedacht; die Zahl stieg bei trans und nicht-binären jungen Menschen sogar auf über 50 Prozent (MANNSCHAFT berichtete).
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