61,6%! Australien sagt Ja zur Ehe für alle
Deutschland und Malta haben im Sommer die Ehe geöffnet, nun folgt möglicherweise Australien. Down under ist der Legalisierung der Ehe für alle einen Schritt näher. In einer Briefabstimmung stimmten zwei Drittel der Australier für eine Öffnung. Bindend ist das Votum allerdings nicht.
Die Bürger sollten per Brief abstimmen, ob auch gleichgeschlechtliche Partner einander künftig heiraten können. 61,6 Prozent der wahlberechtigten Australier sprachen sich dafür aus, die Gesetze entsprechend zu ändern. (Im Mai 2015 hatten die Iren per Referendum die Ehe geöffnet.)
Das Australische Amt für Statistik gab die Ergebnisse der Befragung am Mittwochmorgen in der Hauptstadt Canberra bekannt. Zwei Monate hatten die Australier Zeit, sich zu entscheiden. Über 12 Millionen Menschen beteiligten sich an der Umfrage, das sind knapp 80 Prozent der Stimmberechtigten.
Das Ja zur Eheöffnung wird seither in den Sozialen Medien gefeiert. Auch die britische Schauspielerin Angela Landsbury freut sich über das Ergebnis.
Die Teilnahme war nicht Pflicht wie sonst bei australischen Wahlen oder Volksentscheiden. Zudem wurde das Verfahren von fast allen Seiten kritisiert, weil es viele Millionen Dollar verschlang, ohne dass das Ergebnis bindend wäre. Viele Prominente wie Schauspieler Chris Hemsworth machten sich in den Sozialen Medien stark für die Yes-Kampagne.
Die Bekanntgabe des Ergebnisses wurde von einer Gruppe Aktivisten und Unterstützer in Sydney stürmisch bejubelt.
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Die deutlichste Zustimmung für die Eheöffnung im Australian Capital Territory, wo der Regierungssitz Canberra liegt. Dort stimmten 3 von 4 Menschen mit Ja. Im bevölkerungsreichsten Bundesland New South Wales kreuzten immerhin knapp 58 Prozent der Wahlberechtigten Ja an. Christliche Gruppen hatten für ein Nein geworben: Eine Eheöffnung wirke sich negativ u.a. auf die Religionsfreiheit und die Vermittlung von Geschlechterrollen in den Schulen aus.
Sie haben für Fairness gestimmt, für Engagement, für die Liebe
Australiens konservativer Regierungschef Malcolm Turnbull begrüßte das klare Ergebnis, das sich bereits im Oktober abgezeichnet hatte, und kündigte eine Abstimmung des Parlaments noch vor Weihnachten an, um Ehen für schwule und lesbische Paare per Gesetz zu legalisieren. „Sie haben für Fairness gestimmt, für Engagement, für die Liebe“, sagte er. Die Stimme der Menschen müsse nun respektiert werden. „Jetzt sei es an der Regierung, zu handeln. Turnbull hatte schon früher deutlich gemacht, dass er selbst für die Eheöffnung stimmen werde.
Allerdings gibt es im konservativen Lager auch viele Gegner, darunter Turnbulls Vorgänger Tony Abbott, der bis zuletzt eine entschlossene Nein-Kampagne anführte. Daran konnte auch Abbotts lesbische Schwester Christine Forster nichts ändern. Das Mitglied der konservativen Liberal Part will im Februar ihre Freundin heiraten.
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