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Vaclav-Havel-­Menschenrechtspreis für Putin-Kritiker

Der Preis ist mit 60’000 Euro dotiert

Kara-Mursa
Wladimir Kara-Mursa, russischer Oppositioneller (Foto: Hannah Wagner/dpa)

Der russische Oppositionspolitiker und Journalist Wladimir Kara-Mursa ist mit dem prestigeträchtigen Vaclav-Havel-Preis des Europarats ausgezeichnet worden.

Es erfordere unglaublichen Mut, sich im heutigen Russland gegen die Obrigkeit zu stellen, sagte der Präsident der Parlamentarischen Versammlung, Tiny Kox, am Montag in Strassburg. Kara-Mursa gilt als prominenter Kritiker von Kremlchef Wladimir Putin. Zweimal hat er rätselhafte Vergiftungen nur knapp überlebt. Er ist wegen Hochverrats angeklagt und sitzt seit einigen Monaten im Gefängnis. Seine Frau nahm den Menschenrechtspreis entgegen. Sie las ein Statement von ihm vor, wonach er den Gewinn all jenen widmet, die sich in Russland gegen den Ukraine-Krieg auflehnen.

Nominiert war auch die ungarische «Rainbow Coalition», die sich für die Menschenrechte von LGBTIQ einsetzt. Dritte Nominierte war die ukrainische «5 AM Coalition». Dieser Zusammenschluss von ukrainischen Menschenrechtsorganisationen hat sich der Aufklärung von russischen Kriegsverbrechen verschrieben.

Seit 2013 zeichnet der Europarat mit dem Vaclav-Havel-Preis Engagement für die Menschenrechte aus. Der Preis ist mit 60’000 Euro dotiert und nach dem verstorbenen Bürgerrechtler und früheren Präsidenten der Tschechischen Republik benannt.


Zur Parlamentarischen Versammlung kommen viermal im Jahr Abgeordnete der 47 Staaten des Europarats zusammen. Der Europarat mit Sitz in Strassburg wacht über die Menschenrechte in seinen Mitgliedsländern und ist kein Organ der Europäischen Union.

Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr u.a. an die Aktivist*innen von Memorial, die sich auch für LGBTIQ-Rechte einsetzen (MANNSCHAFT berichtete).

Lissabon richtet die Europride 2025 aus. Lange Gesichter bei den deutschen Mitbewerber*innen (MANNSCHAFT berichtete).



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