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Umfrage der Woche: Brauchen wir Twitter noch?

Neuer Chef, neue Regeln

Twitter
Twitter-Chef Elon Musk (Foto: Adrien Fillon/ZUMA Press Wire/dpa)

Elon Musk verliert nach dem Kauf von Twitter keine Zeit: Er will den Umgang mit kontroversen Inhalten neu regeln. Viele Nutzer*innen denken über einen Wechsel zu anderen Social-Media-Diensten nach.

Tech-Milliardär Elon Musk beginnt nach der Übernahme von Twitter, dem Online-Dienst seinen Stempel aufzudrücken. Unter anderem will er ein neues Gremium zum Umgang mit kontroversen Inhalten schaffen. Musk hatte oft kritisiert, bei Twitter werde die Redefreiheit zu sehr eingeschränkt. Das weckte Sorgen, dort könnte es unter seiner Kontrolle mehr Hass und Hetze geben. Die Bildung eines Inhalte-Rates könnte nun einen vorsichtigeren Kurs signalisieren.

Bobachter*innen fiel nach Vollzug der Twitter-Übernahme ein Anstieg von Tweets mit rassistischer Hassrede auf. Twitter zufolge kamen rund 50’000 solcher Tweets von nur 300 Accounts und man kämpfe dagegen an.

Musk reagierte zugleich auf eine Beschwerde aus dem rechten politischen Spektrum, wonach Twitter im Sinne «der Linken» zensiert werde. «Ich werde das prüfen», schrieb er. Twitter solle keine der Seiten bevorzugen. Der Dienst fährt seit Jahren einen strikten Kurs gegen falsche Informationen zu Wahlen – und vor allem Trump-Anhänger*innen sprechen von Zensur. Musk solidarisierte sich zuletzt politisch mit der weiter von Trump beherrschten Republikanischen Partei. Die Demokraten von US-Präsident Joe Biden seien zur «Partei der Spaltung und des Hasses geworden», schrieb er im Mai bei Twitter. An Netflix stört ihn die Diversität der Produktionen (MANNSCHAFT berichtete).


Am Sonntag verbreitete Musk selbst an seine 112 Millionen Follower*innen eine rein spekulative Verschwörungstheorie über den Angriff auf den Politikergatten Paul Pelosi weiter. Der 82-jährige Ehemann der Vorsitzenden des US-Abgeordnetenhauses, Nancy Pelosi, war im Haus des Paars angegriffen und mit einem Hammer am Kopf verletzt worden. In der von Musk retweeteten Verschwörungstheorie wurde grundlos gemutmasst, dass Pelosi in einen Streit mit einem Mann geraten sein könnte, den er selbst ins Haus gelassen habe. Die Polizei spricht eindeutig von einem Einbruch. Einige Stunden später war der Tweet gelöscht.

Sex mit dem Mann von Nancy Pelosi?
In dem von Musk verlinkten Artikel war die Rede «von einer Quelle», die behauptete, dass Paul Pelosi seinen Angreifer wegen Sex angeheuert habe. Der Autor der Geschichte beginnt mit einer reisserischen Szenerie: «Als die schwulen Bars von San Francisco um 2 Uhr morgens schlossen, trafen sich zwei schwule Männer in einer Bar und gingen zusammen nach Hause. Passiert jeden Abend in der City by the Bay. Ausser einer dieser beiden Männer wäre mit Nancy Pelosi verheiratet.» Beweise gibt es dafür nicht.

Aber nun zu unserer Frage:


Brauchen wir Twitter noch?


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