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++ Frauen homophob beleidigt ++ Regenbogen-Zebrastreifen beschmiert ++

Die LGBTIQ News: kurz, knapp, queer

LGBTIQ
Foto: Pixabay

Für den schnellen Überblick: Unsere LGBTIQ-News aus Deutschland ab dem 22. Mai 2023.

++ Frauen homophob beleidigt ++

Ein Mann beleidigte am Sonntag Nachmittag mehrere Frauen an einer Badestelle in Müggelheim. Nach bisherigen Erkenntnissen hielten sich die drei Frauen im Alter von 26 und 28 Jahren gegen 14 Uhr an der Badestelle An der Krampenburg auf, als ein Mann lautstark über Homosexualität schimpfte. Ein Zeuge und eine der Frauen forderten den Mann auf, seine Äusserungen in der Öffentlichkeit zu unterlassen. Der Mann beleidigte daraufhin die drei Frauen homophob.

Noch bevor Einsatzkräfte der Polizei eintrafen, entfernte sich der Mann samt seiner ihn begleitenden Kleinkinder. Die Frauen erstatteten Strafanzeige wegen des Verdachts der Beleidigung. Die Ermittlungen führt der Polizeiliche Staatsschutz.

++ Neuer Regenbogen-Zebrastreifen schwarz angesprüht ++

Unbekannte haben einen neu angebrachten Regenbogen-Zebrastreifen in Wiesbaden mit schwarzer Farbe besprüht. Entdeckt worden sei dies am frühen Donnerstagmorgen, wie die Polizei mitteilte. Auf die bunten Streifen, die Akzeptanz und Toleranz symbolisieren, seien vermutlich in der Nacht wellenartige Linien und Striche gesprüht worden. Da eine queerfeindliche Straftat nicht ausgeschlossen werden könne, ermittelt die Wiesbadener Kriminalpolizei. Sie bittet Zeug*innen um Hinweise. (dpa)


Einen Tag hat es gedauert pic.twitter.com/7ed5320aaX

— Manuel Wüst (@ManuelWuest) May 25, 2023

++ Spinnboden wird 50 ++

Das lesbisch-queere Archiv Spinnboden wird 50. Am 25. Mai 1973 legte die Frauengruppe der «Homosexuellen Aktion Westberlin» (HAW) den Grundstein für den Spinnboden, als sie beschloss Protokolle und Flugblätter zu sammeln, schreibt der Tagesspiegel. 1983 wurde das «Spinnboden – Archiv zur Entdeckung und Bewahrung von Frauenliebe« als Verein gegründet. Damals vermied man lesbisch im Namen, um die Chancen auf eine staatliche Finanzierung zu erhöhen.

Im Herbst dieses Jahres ist ein Zeitzeuginnen-Podium mit Menschen geplant, die sich zu verschiedenen Zeiten im Spinnboden engagiert haben. Und es wird auch gefeiert, mit der Party «Dykes Forever» am 7. Juli im SO36.

++ Brandenburgs Schulämter melden mehr rechte Vorfälle ++

Die Schulämter in Brandenburg haben seit dem Bekanntwerden rechtsextremer Vorfälle im Spreewald mehr solcher Fälle gemeldet. Die meisten neuen Vorkommnisse gab es nach Angaben des Bildungsministeriums vom Donnerstag in Südbrandenburg im Bereich des Staatlichen Schulamts Cottbus. Dort liegt auch die Schule in Burg im Spreewald, wo Lehrkräfte in einem Brief beklagt hatten, sie seien täglich mit Rechtsextremismus, Sexismus und Homophobie konfrontiert (MANNSCHAFT berichtete). Das ARD-Magazin «Kontraste» berichtet am Donnerstag über rechtsextreme Fälle an weiteren Schulen in Südbrandenburg.


Zwischen dem 1. und 12. Mai meldeten die Schulleitungen 19 Vorfälle an die Staatlichen Schulämter. Im Schulamt Cottbus habe es 8 Vorfälle oder Äusserungen gegeben, teilte das Bildungsministerium mit. Das Schulamt Frankfurt (Oder) zählte 6 Vorfälle oder Äusserungen, die Schulämter Neuruppin und Brandenburg/Havel registrierten jeweils 3 Fälle. Im Zeitraum zwischen 20. Februar und 3. März gab es zum Beispiel nur je eine Meldung aus den Schulämtern Brandenburg/Havel und Frankfurt (Oder). Zwischen dem 20. und 31. März zählten diese Ämter je 3 Fälle, Cottbus und Neuruppin je 2 Fälle. (dpa)

++ Wiesbaden hisst Regenbogenflagge ++

Als Zeichen für Vielfalt haben an diesem Mittwoch das Hessische Ministerium für Soziales und Integration (HMSI), sowie die Ministerien für Wissenschaft und Kunst, für Umwelt und Klimaschutz sowie für Wirtschaft und Verkehr anlässlich des Wiesbadener CSD am kommenden Wochenende Regenbogenflaggen gehisst.

Vor dem HMSI zeigten Sozial- und Integrationsminister Kai Klose und Wissenschaftsministerin Angela Dorn gemeinsam mit Vertretern von Warmes Wiesbaden e.V. selbst Flagge. «Vielfalt, Akzeptanz und ein diskriminierungsfreies Miteinander sind elementare Bestandteile unseres landespolitischen Selbstverständnisses. Wir arbeiten mit unserem mit der Community entwickelten und fortgeschriebenen Aktionsplan für Vielfalt und Akzeptanz weiter daran, dass wir alle in Hessen selbstbewusst verschieden sein können – auch unabhängig von sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität», sagte Klose.

++ Jugendliche transfeindlich beleidigt und gefilmt ++

Am Dienstag Nachmittag wurde in Berlin-Mitte eine Jugendliche transfeindlich beleidigt. Den bisherigen Ermittlungen zufolge befand sich das 17-jährige Mädchen gegen 17 Uhr in einem Fitnessstudio in der Alexanderstrasse, wo sie unwissentlich von einem ehemaligen Klassenkameraden (16) gefilmt worden sein soll.

Etwa zwei Stunden später soll er das Video mit einer transfeindlichen Beleidigung in einem Klassenchat veröffentlicht haben. Die weiteren Ermittlungen hat der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt übernommen.

++ Arbeitsagentur unterstützt #positivarbeiten ++

Ziel ist ein diskriminierungsfreier Umgang mit HIV-positiven Menschen im Arbeitsleben. Katrin Krömer, Vorstand Ressourcen, unterzeichnete am Mitwoch die Deklaration #positivarbeiten: «Die Förderung von Vielfalt und Chancengleichheit ist Teil unserer DNA. Das Diversity Management der Bundesagentur für Arbeit will ein Arbeitsumfeld gestalten, das alle Beschäftigten in ihrer Vielfalt schätzt, gleiche Chancen für alle bietet und ihre vielfältigen Potentiale gezielt und stärkenorientiert weiterentwickelt.» Man wolle als Vorbild vorangehen.

Die Initiative #positivarbeiten wurde von der Deutschen Aidshilfe gegründet. In der Erklärung bekennen sich die Unterzeichnenden dazu, ein offenes und respektvolles Miteinander im Arbeitsalltag zu fördern sowie Benachteiligungen in Zusammenhang mit HIV entschieden entgegenzutreten.

++ Kölner CSD-Verein rechnet mit Teilnahme-Rekord ++

Die Veranstalter*innen des Demonstrationszugs erwarten dieses Jahr eine neue Rekordzahl bei den teilnehmenden Gruppen. «Es werden auf jeden Fall mehr werden», sagte Uwe Weiler, Geschäftsführer von Cologne Pride, in einem Podcast des Kölner Stadt-Anzeigers mit Blick auf die rund 180 Fussgruppen und Musikwagen, die im vergangenen Jahr teilgenommen hatten. Diese Zahl sei jetzt schon überschritten. Anmeldeschluss ist der 31. Mai.

Höhepunkt der Cologne Pride ist die Demonstration am 9. Juli. Im vergangenen Jahr kamen mehr als eine Million Besucher*innen. Auch 2023 rechnet Weiler wieder mit einer vollen Innenstadt. Der Kölner CSD ist eine der grössten Veranstaltungen der LGBTIQ-Community in Europa. (dpa)

++ Trans Frau in Berlin beleidigt ++

Bisherigen Erkenntnissen zufolge soll ein 35-jähriger Mann gegen 19 Uhr die 42-Jährige an der Kasse eines Lebensmitteldiscounters in Adlershof auf ihre Kleidung angesprochen und «homophob beleidigt» haben.

Benachrichtigte Einsatzkräfte stellten die Personalien des Tatverdächtigen fest und leiteten ein Strafermittlungsverfahren wegen des Verdachts der homophoben Beleidigung ein. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt führt die Ermittlungen.

++ Regenbogenfahne in Wurzen verbrannt ++

Die Polizeidirektion Leipzig meldet, dass zwischen Samstagvormittag und Sonntagvormittag unbekannte Tatverdächtige eine Regenbogenfahne vom Stahlseil eines Fahnenmastes vor der Stadtverwaltung in Wurzen heruntergezogen haben. Diese war zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDABHOBIT) aufgehängt worden. Anschliessend sei die Fahne hinterm Verwaltungsgebäude verbrannt worden, heisst es.

Der Sachschaden werde laut Polizei auf 1‘000 Euro geschätzt. Man habe Ermittlungen wegen Sachbeschädigung aufgenommen. Schon vor zwei Jahren ereignete sich in der Stadt mit 16‘000 Einwohner*innen ein ähnlicher Vorfall (MANNSCHAFT berichtete).


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