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Torjubel-Verbot? FPÖ fällt auf Katar-Satire der «Welt» rein

Sportsprecherin Steger empört sich über eine offensichtliche Falschmeldung

Torjubel
Torjubel bei einem Spiel von Hansa Rostock gegen Nürnberg (Foto: Gregor Fischer/dpa)

In einem Land, wo Homosexualität als «geistiger Schaden» gilt, wundert es nicht, wenn die Männer-Teams bei der WM nicht allzu heftig jubeln und sich umarmen sollen. Nur handelt es sich bei dieser Nachricht um Satire.

Der Weltfussballverband FIFA habe eine Regeländerung beschlossen, so ist es in dem als Satire gekennzeichneten Artikel der Welt «Zu schwul – Fifa verbietet Teams Torjubel bei WM in Katar» vom Mittwoch nachzulesen.

«Aus Rücksicht auf die speziellen Befindlichkeiten in Katar sei es den teilnehmenden Mannschaften während des Turniers nicht erlaubt, Tore ausgiebig zu bejubeln», habe FIFA-Präsident Gianni Infantino mitgeteilt. «Verschwitzte Männer, die sich selig in den Armen lägen, aufeinander hüpften oder sich gegenseitig freudetrunken küssten, könnten die Gefühle der Kataris verletzen, so Infantino.»

Es obliege dem Videoschiedsrichter, so heisst es in dem Text von Jean Gnatzig, der als «Head of Silly Content» bezeichnet wird, weiter, «unanständige Tuchfühlungen zwischen den Spielern der verschiedenen Teams wie beispielsweise das in Katar ausdrücklich verbotene Manndecken unverzüglich» zu melden.


Wundern würde eine solche Ankündigung niemanden, doch das ändert nichts daran, dass es Satire ist. Wer das beim Durchlesen des Textes immer noch nicht verstanden hat, müsste am Ende hellhörig werden. Dort heisst es nämlich, Bundestrainer Hansi Flick zeige sich kämpferisch: «Ich traue der Mannschaft durchaus zu, bei der WM kein Tor zu schiessen.»


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Diese gar nicht mal besonders subtile Ironie ist jedoch an der FPÖ vorübergegangen. Deren Sportsprecherin Petra Steger schickte prompt eine Pressemitteilung herum, in der sie erklärte: «Heute lässt die FIFA wissen, dass die Spieler nach einem erzielten Tor nicht allzu ausgelassen mit ihren Teamkameraden jubeln sollen, da dies für die Kataris als ‹zu schwul› gelten könnte.»


Steger zeigte sich fassungslos, heisst es der Mitteilung von Donnerstag Nachmittag. Denn: «Das Verhalten des Veranstalterlandes ist nicht mehr länger hinzunehmen. Wenn Sportler eine gute Leistung erbringen, dann ist es international üblich, dass sie sich darüber auch freuen. Ihnen das nun bei Androhung von Strafe untersagen zu wollen, ist nicht zu akzeptieren. Die FIFA muss hier ein Machtwort sprechen und die Kataris zur Vernunft bringen.»

Das Verhalten des katarischen Organisations-Komitees sei absolut indiskutabel und müsse dazu führen, dass die internationale Sportwelt in Katar eine entsprechende Antwort liefere, so Steger. Man müsse «den Kataris» deutlich machen, «dass man sich mit Geld nicht alles kaufen kann – schon gar nicht eine Absage an echte Emotionen im Sport, die auch dafür verantwortlich sind, dass Kinder und Jugendliche Sport betreiben.»

Hier ein weiteres Beispiel für Satire zum Thema Katar – beim Postillon.

 

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