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Schwuler Landrat Michael Adam aus Regen tritt ab

Michael Adam
21.09.2017, Michael Adam

Am Sonntag wird nicht nur ein neuer Bundestag (hier gibt’s Wahlempfehlungen des LSVD) gewählt: In 20 bayerischen Kommunen entscheiden die Wähler auch über ihre Landräte und Bürgermeister. Im Landkreis Regen im Bayerischen Wald wird ein Nachfolger für den schwulen Landrat Michael Adam (SPD) gesucht.

Er wurde 2008 bundesweit bekannt, als er mit gerade einmal 23 jüngster Bürgermeister Deutschlands wurde. «Ich bin alles, was man in Bodenmais nicht sein darf – jung, evangelisch und offen schwul», kommentierte er damals seinen überraschenden Wahlsieg. Drei Jahre später wurde er Landrat in Regen.

Mit 32 Jahren kämpft er nun nicht mehr um die Wiederwahl und verabschiedet sich aus der Politik. Stattdessen will er an der Uni in Passau seinen Abschluss nachholen. Seine Amtszeit im Landratsamt von Regen war von diversen Schlagzeilen geprägt.

Als 2013 die Passauer Neue Presse über die Adoptionspläne Adams und seines Partners berichtete, wurde das online zum Teil sehr heftig und homophob kommentiert. Bei der Bundestagswahl gab der Genosse seine Zweitstimme der CSU, was in seiner Partei für grosse Aufregung sorgte. Adam begründete seine Entscheidung damit, dass die bayerische SPD-Führung ein «verheerendes Bild» abgebe und er die führenden Köpfe der Landesliste «persönlich für nicht wählbar» halte.


Der einstige Hoffnungsträger der Bayern-SPD gab im November 2013 zu, Sex in seinen Amtsräumen gehabt zu haben. Später räumte er in einem offenen Brief zudem ein Alkoholproblem ein. Dies führte Michael Adam unter anderem auf sein Leben als Kommunalpolitiker zurück, das dem Körper viel abverlange:

Stress, wenig Urlaub, wenig Schlaf

«Stress, kaum freie Abende oder Wochenenden, wenig Urlaub, wenig Schlaf.» Erst während einer krankheitsbedingten Kur im Schwarzwald habe er realisiert, in welchem «unglaublichen Tempo» sein Leben in den vergangenen Jahren verlaufen sei. Nun stehen in dem Landkreis Kandidaten aus vier Parteien für die Adam-Nachfolge zur Wahl: CSU, SPD, Grüne und AfD.


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