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Rosenstolz wird 30 – ARD zeigt Mini-Serie «Liebe ist alles»

Ihr Publikum vereinte Ost und West, homo und hetero

Rosenstolz
Foto: pop-out Musik

Die vierteilige Mini-Serie «Rosenstolz – Liebe ist alles» kommt ebenso wie das Konzert «Das grosse Leben» (Leipzig, 2006) in die ARD Mediathek.

Rosenstolz sind einer der erfolgreichsten deutschen Popacts der letzten Jahrzehnte: Vier Millionen verkaufte Tonträger, fünf Nummer-1-Alben, Stadion-Tourneen und jahrelange Dauerpräsenz in Rundfunk und Musikfernsehen. 2011 wurde es schlagartig ruhig um die Vorreiter des deutschen Pop der Gegenwart. In diesem Jahr werden Rosenstolz 30 Jahre alt. Und auch wenn es die Band nicht mehr gibt, sind sie nicht vergessen. Zumal Peter Plate und Ulf Leo Sommer weiter als Komponisten und Produzenten erfolgreich sind. Gerade feierte ihr Ku’damm-Musical Premiere in Berlin (MANNSCHAFT berichtete).

In der vierteiligen Doku-Serie «Rosenstolz – Liebe ist alles» (zu sehen ab 8. Dezember 2021) sprechen AnNa R., Peter Plate und Ulf Leo Sommer erstmals wieder über Aufstiegsträume und Absturzängste, Liebe, Freundschaft und Burnout. Private, noch nie gezeigte Aufnahmen eröffnen einen anderen Blick auf das Leben als Popstar. «Rosenstolz – Liebe ist alles» handelt von weit mehr als einer Band und ihrem Weg zum Ruhm. Rosenstolz haben die Herzen bewegt und Menschen ermutigt, sie selbst zu sein. Ihr Publikum vereinte Ost und West, Homo und Hetero, schrill und still. Die Serie erzählt von zwei Menschen, die ihre Ängste nicht versteckten, sondern auf die Bühne brachten. Zu Wort kommen unter anderem enge Wegbegleiter*innen wie Musikproduzent Tom Müller, Inga Humpe, Sarah Connor und Tim Renner.

Ab 25. Dezember ist zudem die Dokumentation «Legenden – Rosenstolz» in der ARD Mediathek abrufbar und am 26. Dezember, ab 21.50 Uhr im MDR-Fernsehen zu sehen. Die 90-minütige Produktion beleuchtet Aufstieg und Fall einer Band, die sich aus der Subkultur des Nach-Wende-Berlins bis an die Spitze der Hitparaden spielt. Knapp zehn Jahre nach ihrer Trennung treten Anna R. und Peter Plate erstmals gemeinsam vor die Kamera und erzählen entwaffnend offen von ihrem mühsamen Weg nach oben – und dem Ringen mit den eigenen Dämonen.


Peter Dreckmann, Unterhaltungschef des MDR: «Rosenstolz waren Role Model, Wegweiser, Mutmacher und gelebte Diversität, lange bevor das ein Trendwort war. Wenn eine solche Band zehn Jahre nach ihrer Trennung ein Doku-Projekt mit einem Sender machen möchte, dann ist das ein Geschenk. Ich bin sehr dankbar dafür, dass Anna, Peter und Ulf diese Serie mit dem MDR gemacht haben. Jetzt geben wir dieses Geschenk weiter an all diejenigen, die mit Rosenstolz aufgewachsen oder alt geworden sind. Ich bin mir sicher, dass viele Menschen dieses Geschenk lieben werden.»

Über uns wurde doch schon alles erzählt. Doch dieses Mal war es anders.

Rosenstolz erklärt dazu: «Wir wurden immer wieder gefragt, ob wir Interesse an einer Dokumentation über Rosenstolz hätten. Unsere Antwort war immer wieder dieselbe: Nein, denn über uns wurde doch schon alles erzählt. Doch dieses Mal war es anders: Als Marc Lepetit und Tim Evers uns ihre Idee vorstellten, ein Konzept zu verfolgen, welches die Geschichte von Rosenstolz anhand der 90er- und 00er-Jahre im Zusammenhang mit den gesellschaftlichen Veränderungen, die in diesem Land vor sich gingen, erzählt, waren wir sofort überzeugt. Wir verliebten uns so sehr in dieses Projekt, dass wir auf einmal auch Lust hatten, ein aktiver Teil dieser Dokumentation zu sein. Dieses Interview ist das erste gemeinsame seit zwölf Jahren. Es fühlte sich an, wie nach Hause kommen.»

Marc Lepetit, Produzent und Geschäftsführer UFA Documentary: «Mit AnNa R., Peter Plate und Ulf Sommer zu sprechen ist immer eine wilde Mischung aus Musik, Zeitgeschichte, Humor und viel Gefühl. Unsere Serie und der Film möchten genau das abbilden – für Fans, aber noch viel mehr für solche, die Fans werden könnten und sich auch für diese besondere Zeit der Band interessieren. Regisseur Tim Evers hat mit feinen Fragen nicht nur die Geschichte der Drei erzählt, sondern auch Raum geschaffen, dass Zeitzeug*innen, Freund*innen und Kolleg*innen sich über die Band und die Musikerinnen und Musiker äussern können. Am Ende lernt man die Band lieben, die Geschichte dahinter verstehen und fühlt hoffentlich, dass bei Rosenstolz wirklich Liebe alles war.»


Vor 15 Jahren gab Rosenstolz mit «Das grosse Leben» ein eindrucksvolles Konzert in Leipzig, das ab 8. Dezember ausschliesslich in der ARD Mediathek für zwölf Monate abrufbar ist. «Das grosse Leben»-Konzert wurde am 6. Mai 2006 in der Leipziger Arena aufgezeichnet.

Die 90-minütige Dokumentation «Legenden – Rosenstolz» können Zuschauer*innen ab 25. Dezember in der ARD Mediathek und am 26. Dezember, ab 21.50 Uhr im MDR-Fernsehen erleben.


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