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Polnische «LGBT-freie Zonen» bekommen Regenbogenmasken

Die schwulen Aktivisten Jakub und Dawid waren in Ostpolen unterwegs

Regenbogenmasken
Foto: Still / Jakub und Dawid

Das wohl bekannteste schwule Paar aus Polen, Jakub und Dawid, hat Hunderte von Regenbogenmasken an die Menschen auf Polens Strassen verteilt. Was sie dabei erlebt haben, zeigt jetzt ein Video.

Die beiden Aktivisten Jakub und Dawid gingen in die «LGBT-freien Zonen» und verschenkten Hunderte von Regenbogenmasken auf den Strassen. Obwohl die «Förderung von LGBT» in diesen Bereichen verboten ist, war die Reaktion der Menschen auf ihre Aktion nicht nur negativ. Es gab ein paar Bedrohungen, einige Leute reagierten auch richtig übel. Das Fazit der beiden trotzdem: «Es hat sich absolut gelohnt, so viele Menschen mit Regenbogenmasken im Gesicht in diesen Gegenden zu beobachten!»

Jakub und Dawid besuchten drei «LGBT-freie Zonen» in Ostpolen – kleine Städte namens Mordy, Trzebieszów und Biała Podlaska. Sie verschenkten an jeder Stelle über 200 Hunderte von Regenbogenmasken. Einige Leute mochten keinen Regenbogen, ein Mann drohte, dass er ihnen ins Gesicht schlagen würde, wenn sie nicht gehen würden, aber die Reaktionen der Leute waren grösstenteils sehr positiv.


Die beiden bekämpfen seit Jahren Homophobie in ihrem Land, um das Stigma zu beseitigen, dass schwule Menschen «die Pest» sind, und während der Corona-Pandemie etwas Positives zu tun. Das polnische Aktivistenpaar hatte vor über einem Jahr in Portugal geheiratet. Doch dann entschied das Verwaltungsgericht in Warschau, dass es keine gesetzliche Grundlage gebe, die Ehe der beiden Männer anzuerkennen (MANNSCHAFT berichtete).

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«Viele Polen nennen uns eine Pest, und wir dachten, wenn wir Menschen helfen, die echte Pest zu überwinden, könnten sie ihre Meinung ändern. Ich weiss, dass es naiv ist, aber wenn wir etwas Gutes tun können, warum dann nicht?», erklärt Jakub. Er hatte vor über zwei Jahren seinen Job als TV-Journalist verloren (MANNSCHAFT berichtete).

Sie liehen sich eine Nähmaschine von einer ihrer Grossmütter aus und begannen, schon im April Masken zu nähen, um sie kostenlos zu verschenken (MANNSCHAFT berichtete). «Unsere Masken sind einzigartig, weil sie den Regenbogen zeigen! Ein befreundeter Schneider unterstützte die Idee, sodass 300 Stücke genäht wurden, mit denen wir auf die Strassen der Stadt gingen», sagte Dawid über ihre erste Aktion. (Auch die schwule Community in Deutschland und in der Schweiz näht Masken – MANNSCHAFT berichtete).

So kann jede*r etwas gegen «LGBT-freie-Zonen» in Polen tun


Jakub und Dawid betreiben ihren eigenen YouTube-Kanal und produzieren Musikvideos. Mehrere hunderttausend Zuschauer*innen auf der ganzen Welt haben sie vor einigen Jahren für ihre Roxette-Musikvideos geliebt. Vor drei Jahren forderten sie mit George-Michael-Songs die Öffnung der Ehe in Polen (MANNSCHAFT berichtete).


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