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«Vielfältigen Familien­konstella­tionen endlich Rechnung tragen»

Antrag zur Modernisierung des Abstammungsrechts wurde angenommen

Abstammungsrecht
Symbolfoto: Alexander Grey / Unsplash

Die Jugend- und Familienminister*innenkonferenz der Länder (JFMK) hat diese Woche in Potsdam mit grosser Mehrheit den hessischen Beschlussvorschlag für ein modernes Abstammungsrecht angenommen.

Es soll nach Vorstellung der Minister*innen und Senator*innen künftig der «gelebten Vielfalt der Familienformen entsprechen» und besser dafür sorgen, dass «die Interessen und Rechte der Kinder berücksichtigt werden», heisst es in einer Pressemitteilung des Hessischem Ministeriums für Soziales und Integration.

«Im Mittelpunkt unseres Beschlusses steht das Recht des Kindes auf Kenntnis seiner Abstammung», sagte Sozial- und Integrationsminister Kai Klose (Bündnis 90 / Die Grünen) am Rande der JMFK in Potsdam. «In jedem Fall müssen die Interessen der Kinder rechtlich besser geschützt werden. Wir wollen so auch die Situation von Kindern verbessern, die mit Hilfe moderner Reproduktionsmethoden im Ausland gezeugt wurden – denn derzeit werden Kinderrechte verletzt.»

Abstammungsrecht
Grünen-Politiker Kai Klose (Foto: HMSI)

Der Minister weiter: «Das Abstammungsrecht muss der gesellschaftlichen Entwicklung angepasst werden und dem medizinischen Fortschritt Rechnung tragen. Dabei steht das Recht des Kindes auf Kenntnis seiner Abstammung im Mittelpunkt. Unabhängig davon, wie und wo ein Kind gezeugt wurde, müssen seine Interessen geschützt werden und eine klare rechtliche Zuordnung muss von Geburt an erfolgen.»


Klose begrüsse die Ankündigung der Koalitionsparteien im Bund erneut ausdrücklich, gesetzliche Regelungen schaffen zu wollen, nach denen zwei miteinander verheiratete Frauen unmittelbar als Mütter eines in die Ehe geborenen Kindes anerkannt werden (MANNSCHAFT berichtete). «Das erspart den Familien nach der Geburt den diskriminierenden Umweg über eine Stiefkindadoption.»

Allerdings lasse ein entsprechender Referentenentwurf weiter auf sich warten, merkt das Hessische Ministerium für Soziales und Integration an.

Der LSVD fordert schon länger, dass Regenbogenfamilien mit ihren diversen Konstellationen rechtlich anerkannt und abgesichert werden müssen (MANNSCHAFT berichtete).



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